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DIE ZEIT

Staatsminister Neumann lässt Ausstellung zensieren

Hamburg (ots)

Staatsminister Bernd Neumann hat eine Ausstellung
im Deutschen Historischen Museum in Berlin zensieren lassen. Wie ein 
Sprecher des Museums gegenüber der ZEIT bestätigte, war kurz vor der 
Eröffnung der Ausstellung "Fremde? Bilder von den Anderen in 
Deutschland und Frankreich seit 1871" eine große Texttafel auf Wunsch
des Kulturstaatsministers ausgetauscht worden. Das Ministerium 
lieferte auch die neue Formulierung.
Der vom Museum ursprünglich vorgesehene Text, der der ZEIT 
vorliegt, hatte mit den Sätzen geendet: "Neue Gesetze über 
Staatsangehörigkeit und Zuwanderung schufen erst seit der 
Jahrtausendwende die neuen Rechtsgrundlagen. Während innerhalb 
Europas die Grenzen verschwinden, schottet sich die Gemeinschaft der 
EU zunehmend nach außen ab. Die Festung Europa soll Flüchtlingen 
verschlossen bleiben." In der nun ausgestellten Version wurden die 
letzten beiden Sätze gestrichen und durch folgenden Satz ersetzt: 
"Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge fördert seitdem 
staatlicherseits die Integration von Zuwanderern in Deutschland."
Dieter Gosewinkel vom Wissenschaftszentrum Berlin, der als 
Geschichts- und Rechtswissenschaftler im wissenschaftlichen Beirat 
der Ausstellung sitzt, kritisierte gegenüber der ZEIT den Eingriff in
die Arbeit des Museums: "Der Ausstellungstext hatte ursprünglich eine
ganz andere Aussage. Eine Aussage, die nicht aus wissenschaftlichen 
Gründen korrigiert, sondern aus politischem Kalkül gestrichen wurde."
Dem Deutschen Historischen Museum war bei seiner Gründung vor gut 
zwanzig Jahren Schutz vor politischer Einflussnahme zugesichert 
worden.

Pressekontakt:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
den kompletten ZEIT-Text senden wir Ihnen für Zitierungen gern
Mittwoch, ab 10.00 Uhr, zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de).

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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