Umweltbewusstsein der Deutschen vieler stärker als angenommen: DIE ZEIT über eine unveröffentlichte repräsentative Emnid-Umfrage des Marburger Professors Udo Kuckartz im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA)
Hamburg (ots)
94 Prozent der Deutschen halten Umweltschutz für "sehr wichtig" oder für "eher wichtig"
Die Deutschen werden wieder umweltbewußter. Das berichtet die ZEIT unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte repräsentative Umfrage, die der Marburger Universitätsprofessor Udo Kuckartz und das Emnid Institut auf repräsentativer Basis im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durchgeführt haben. 94 Prozent der Deutschen halten den Umweltschutz danach für "sehr wichtig" oder für "eher wichtig". Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hält die bestehenden Umweltgesetze für unzureichend und 67 Prozent meinen, dass die Politiker "viel zu wenig für den Umweltschutz tun". Der Vergleich mit den Ergebnissen früherer Befragungen lasse eine deutliche Trendwende bei den umweltorientierten Einstellungen erkennen, berichtet DIE ZEIT: So meinen mittlerweile 59 Prozent der Befragten, dass die Grenzen des Wachstums erreicht oder überschritten seien; 1998 waren es erst 50 Prozent. 62 Prozent glauben, dass eine Umweltkatastrophe droht, "wenn wir so weitermachen wie bisher" (1998: 56 Prozent).
Obwohl 60 Prozent der Befragten ihr grundsätzliches Einverständnis mit Ökosteuern zu Protokoll geben, trifft die von der rot-grünen Bundesregierung durchgesetzte ökologische Steuerreform in der Bevölkerung auf großes Unverständnis. Sie gilt als sozial ungerecht und als wenig hilfreich für die Lösung der Umweltprobleme. Dabei wären zwei Drittel der Deutschen sogar bereit, Abstriche von ihrem Lebensstandard zu machen, um die Umwelt zu schützen. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent befürwortet befristete Tempobeschränkungen gegen den Sommersmog.
Die Auswertung der Antworten auf die offene Frage nach den zwei wichtigsten aktuellen Problemen ergab zum Zeitpunkt der Befragung (Januar/Februar 2000) folgende Rangfolge: Arbeitsmarkt 58 Prozent; Vertrauensverlust der Politik/Spendenaffäre 19 Prozent. Der Umweltschutz folgt mit 16 Prozent fast gleich auf mit dem Thema Rentenpolitik/Sozialpolitik.
Diese Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 27/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 29. Juni 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
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