"Europa als ein gemeinsamer Wissensraum" so die Vision des luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker in der ZEIT
Hamburg (ots)
Enger Verbund europäischer Spitzenuniversitäten soll kulturelle Einheit Europas stärken und in Wettbewerb mit amerikanischen Elite-Universitäten treten
Ein enger Verbund europäischer Spitzenuniversitäten soll die kulturelle Einheit Europas stärken und den amerikanischen Elitehochschulen im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe Konkurrenz zu machen. Wie die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer aktuellen Ausgabe vom 29. Juni berichtet, will der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker im Herbst dieses Jahres die Europäischen Staaten zu einer Konferenz einladen, um sie für die Idee eines Uni-Verbundes zu gewinnen. Alle Studenten der zukünftigen Eurouniversitäten sollen mindestens in zwei Ländern ihre Ausbildung absolvieren, vielleicht sogar in dreien, "damit sie die Idee Europas mit ihrer eigenen Biographie verbinden", so Juncker gegenüber der ZEIT. Gleichzeitig soll der Hochschulverbund mehr Studenten aus Übersee nach Europa locken.
Die unter dem Dach einer Stiftung in Luxemburg zusammengefaßten fünf bis sechs großen Eurouniversitäten sollen nach den Vorstellungen Junckers eine weitgehende Autonomie erhalten. Unabhängig von den jeweiligen Hochschulgesetzen der Länder sollen sie in eigener Regie über ihr Lehrangebot entscheiden, ihre Studenten selbst auswählen und Studiengebühren erheben dürfen. "Wir setzen darauf, dass ein paar Nationen zumindest eine ihrer Universitäten freigeben", hofft Konrad Schily, der ehemalige Präsident der Universität Witten/Herdecke, der zu den Begründern dieser Idee gehört. Die Initiatoren des Projektes werden Ende dieser Woche in einer Denkschrift vorstellen, wie sich der Universitätsverbund für Deutschland verwirklichen läßt. Erste interessierte Universitäten gibt es bereits. Der Präsident der Universität Hamburg, Jürgen Lüthje, bezeichnete die Idee gegenüber der ZEIT als "ausgesprochen attraktiv", und sieht die eigene Universität "durchaus als einen Kandidaten". Auch in Berlin gebe es erste Gespräche, so Schily.
Diese Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 27/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 29. Juni 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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