Privater Klinikkonzern Röhn-Klinikum AG macht an der Börse Profit
Hamburg (ots)
Der private Klinikkonzern Rhön-Klinikum AG betreibt 21 Krankenhäuser und gilt als die größte private Krankenhauskette in Deutschland: Konzernumsatz eine Milliarde Mark - Gewinn fast 90 Millionen Mark. Gerade dazugekommen ist die ehemalige DDR-Zentralklinik Bad Berka; umgebaut und erweitert für 500 Millionen Mark, beherbergt das 480-Betten-Haus heute zehn Spezialkliniken, alle Abteilungen mit neuester Technik ausgestatt. Ein "Krankenhaus für das 21. Jahrhunderts" nennt Joachim Manz, Regionalvorstand, gegenüber der Wochenzeitung DIE ZEIT die privat geführte Klinik in Thüringen.
Die Rhön-Klinikum AG überträgt auf das Produkt Gesundheit, was in der Industrie seit langem Standard ist: Der Behandlungsprozess wird in verschiedene Arbeitsschritte zerlegt, das Pflegepersonal nur dort intensiv eingesetzt, wo es der Patient benötigt. Auf 100 belegte Betten kommen in Bad Berka 116 Vollzeitkräfte. In einem staatlichen Durchschnittskrankenhaus sind es 185. Je Fall spart die Klinik 2200 Mark. "Da könnte es stimmen", so Joachim Manz, "dass die Betriebskosten der Rhön-Kliniken rund 35 Prozent unter denen öffentlich-rechtlicher Häuser liegen". Solch traumhafte Zahlen erreichen viele Privatkliniken allein deshalb, weil sie sich als Reha-Kliniken oder Pflegeheime spezialisiert haben und damit ihre zahlungskräftigen Patienten aussuchen dürfen. Die Zentralklinik Bad Berka jedoch ist in die Krankenhausplanung Thüringens eingebunden und damit verpflichtet, jeden gesetzlich Versicherten zu behandeln.
Aber auch Nachteile stellen sich ein: Mitarbeiter werden relativ kurz gehalten, Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden nicht gezahlt, restriktives Arbeitsklima, keine geregelte Freizeit, ständige Rufbereitschaft, Überstunden werden nur nach vorheriger Anmeldung in Freizeit ausgeglichen, "Verdichtung" des Personals.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 37/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 07. September 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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