Schriftsteller Josef Haslinger in der ZEIT: Literarisches Schreiben kann jeder lernen
Hamburg (ots)
Literarisches Schreiben kann man lernen. Doch diese Einsicht ist in deutschsprachigen Ländern noch nicht sehr weit verbreitet, schreibt Josef Haslinger in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der österreichische Schriftsteller ("Opernball", "Das Vaterspiel") leitet zusammen mit Hans-Ulrich Treichel das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig, an dem literarisches Schreiben gelehrt wird. In allen möglichen Fächern gebe es mittlerweile eine Vielzahl von Wettbewerben, Leistungskursen oder gleich ganze Schwerpunktschulen, aber "ein Gymnasium mit dem Schwerpunkt Literarisches Schreiben ist mir bislang jedoch nicht untergekommen". Auch nach der Schule gebe es nur sehr wenige Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Schriftsteller.
Ganz anders in Amerika, wo sich bereits in den dreißiger Jahren eigene Universitätsinstitute zur Ausbildung von Schriftstellern gründeten. Haslinger erklärt sich die Zurückhaltung hierzulande so: "Eine Grundskepsis, das man schreiben lehren und lernen kann, scheint in den deutschsprachigen Ländern geblieben zu sein. Der Geniebegriff ist zu schön, um ihn einfach zum Müll der Geistesgeschichte zu werfen." In Leipzig hat man das jedoch getan. Für Haslinger gibt es keinen Zweifel: Die Möglichkeit, ein paar Jahre intensiv sein Schreiben zu erproben und sich kritisch mit den Texten seiner Kollegen und Kolleginnen zu befassen, "kann für einen Autor nur von Vorteil sein".
PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 43/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 19. Oktober 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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