Aktuell in der ZEIT: Cannabis ist für die Medizin nützlich
Hamburg (ots)
Noch immer ist für viele Cannabis das verruchte Hippie-Kraut. Doch weltweit entdecken renommierte Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden den zentralen Wirkstoff des Gewächses, Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), als potentes Heilmittel. Im Juli wurde in Deutschland ohne grosses Aufsehen erstmals für ein deutsches Cannabis-Produkt die Handelsgenehmigung erteilt. Die Firma THC-Pharm in Frankfurt am Main stellt die Grundsubstanz Dronabinol her und vertreibt den Stoff durch Apotheken.
In der Arznei steckt einzig halb synthetisches THC. Seit Juli hilft es ganz legal Kranken mit Querschnittslähmung oder Multipler Sklerose (MS), Aids- und Krebspatienten. Am Main profitieren rund 100 Menschen schon seit drei Jahren vom Engagement der THC-Pharmazeuten, denen es gelungen ist, die Droge erst zu synthetisieren und dann durch geschickte Interpretation des Betäubungsmittelgesetzes als Dronabinol in die Apotheken zu bringen. Den Weg wies ein Passus im Arzneimittelgesetz, der Apothekern erlaubt, in geringem Umfang eigene Betäubungsmittel herzustellen.
Einzige Vorbedingung für Patienten: Ein Betäubungsmittelrezept. Noch aber zahlt die Krankenkasse nur in Ausnahmefällen die bis zu 3000 Mark an monatlichen Behandlungskosten. Patienten mit Multipler Sklerose etwa haben das Nachsehen und besorgen sich lieber billigeren Stoff auf dem Schwarzmarkt.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 47/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 16. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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