Macher & Märkte: Rückschlag für Aventis
Hamburg (ots)
Pech für Aventis: Bei dem Unternehmen, das durch die Fusion von Hoechst und Rhone Poulenc entstand, könnte der Ärger um den Gen-Mais "Starlink" das Schicksal der umstrittenen Agro-Tochter besiegeln. So kam es kürzlich in den Vereinigten Staaten zu Verbraucherprotesten, als in Taco Chips - dem Lieblingssnack der Amerikaner - Rückstände des genmodifizierten Getreides gefunden wurden. Das Problem: Der Mais war nur als Viehfutter genehmigt. Um die Zulassung für den menschlichen Verzehr kämpft das Unternehmen bislang vergeblich. Inzwischen haben diese Bemühungen einen weiteren Rückschlag erlitten: Anfang der Woche gab die US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency bekannt, dass auch die von Aventis nachgereichten Daten nicht ausreichen, um den Allergieverdacht zu entkräften. Den Pflanzenforschern kommt die Starlink-Affäre - die Schadensersatzforderungen von bis zu 100 Millionen Dollar nach sich ziehen könnte - ausgesprochen ungelegen. Denn wegen der Kritik an der grünen Gentechnik denkt Aventis-Chef Jürgen Dormann über die Abspaltung der Agrotochter nach. Jede weitere Hiobsbotschaft senkt den Aktienkurs und erhöht den Entscheidungsdruck. Experten rechnen noch vor Ende 2000 mit Nachrichten aus Straßburg. "Wir werten die Meldung negativ", kommentiert zum Beispiel DG-Bank-Analyst Peter Spengler das Urteil der US-Behörde. "Das Unternehmen würde profitieren, wenn es die Agrospalte loswürde."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 47/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 16. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ZEIT-Presse- und Public Relations Elke Bunse (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: bunse@zeit.de) und Victoria Johst (Tel. 040/3280-303, Fax-570, e-mail: johst@zeit.de) gern zur Verfügung.
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell