In der ZEIT: Nike Wagner über ihre Lehrjahre
Hamburg (ots)
Nike Wagner, 55, Tochter des Opernregisseurs Wieland Wagner und unter anderen als neue Leiterin der Bayreuther Festspiele im Gespräch, berichtet in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT über ihre Kindheit und Lehrjahre. "Das Bayreuther Festspielhaus war für uns Kinder in erster Linie ein Abenteuerspielplatz ... Damals war der Wagner-Tempel ein Privathaus, immer und überall zugänglich ... Wir waren zu Haus, in den Tönen wie in den Balken."
Volksschuljahre in Bayreuth, Abitur in einem liberalen bayerischen Internat - "Bildungsbrocken wurden eher indirekt übermittelt, auf den wenigen Reisen mit den Eltern oder eben über die Festspielereignisse ... Ich lernte viel auf den Einzelproben meines Vaters: Wie vermittelt man den Sängern die unmöglichen Libretti? Wie verhalten sich Text und Musik und Bewegung zueinander?... So bgriff ich, dass man über Wagner 'nachdenken' konnte, dass man über Wagner diskutieren musste."
"Als Wieland 1966 starb, war ich 21 Jahre alt. Mit dem Veröden des Elternhauses, der Villa Wahnfried, die schließlich Museum wurde, versanken auch 'mein' Bayreuth und die unklar daran geknüpften Lebenswünsche." Es folgten Studium der Musik und Literatur in München, in Berlin, in den USA; Thema des Doktorrandenstipendium 1975 in Wien "Karl Kraus und seine Zeit".
"Ich habe immer über Menschen gelernt, habe die Anregungen, die aus Begegnungen entstanden, weitergesponnen. Irgendwann stieß ich wieder auf Wagner, und das Thema Bayreuth begann mich zu fesseln, sowohl auf der polemischen Ebene wie auf der positiv engagierten. Und wenn ich heute für eine Erneuerung der Wagner-Festspiele in den Ring steige, ist damit gewissermaßen nur ein Bogen zurückgeschlagen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 48/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 23. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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