DIE ZEIT: Ruin auf Raten
In Ostdeutschland werden immer mehr Häuser zwangsversteigert
Hamburg (ots)
Kredite platzen, Kleinfirmen scheitern, Familien stehen am Abgrund. Im DOSSIER der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT berichtet ZEIT-Redakteur Roland Kirchbach über Ursachen, Auswirkungen und Zukunftsperspektiven.
Seit Mitte der neunziger Jahre steigt die Zahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland kontinuierlich - in diesem Jahr auf 57.600 - Verkehrswert: 25,4 Milliarden. Das bedeutet nahezu eine Verdoppelung seit 1996 Während sich der Zuwachs im Westen in Grenzen hält, mehren sich die Fälle in Sachsen und Thüringen, in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Die Länder verzeichnen Zuwächse von 20 oder gar 30 Prozent innerhalb eines Jahres.
Schuldnerberaterin Angelika Göttert vom Wittenberger Büro des bundesweit aktiven Vereins für Kreditgeschädigte: "Die große Welle kommt noch. Die Scham ist so hoch, dass die meisten erst Hilfe suchen, wenn es schon zu spät ist." Bei vielen Schuldnern haben sich sechsstellige Summen angehäuft.
Jürgen Heyer (SPD), Minister für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr in Sachsen-Anhalt über die Flut der Pleiten: "Die Zahlen beunruhigen mich natürlich, weil sie Ausdruck unserer wirtschaftlichen Lage sind. Die Konjunktur in Ostdeutschland hat noch nicht so angezogen, wie wir es uns wünschen ... Wir stehen unter einem hohen Erwartungsdruck der Öffentlichkeit, Personal abzubauen, um die Kernbereiche des Haushalts zu stärken oder zumindest zu sichern. Deshalb ist es natürlich schwierig, für die Schuldnerberatung Personalmittel zu erhöhen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 51/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 14. Dezember 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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