Mallorca-Anwalt im ZEIT-Interview: "Knackis auf Mallorca" entziehen sich der Strafverfolgung in Deutschland
Hamburg (ots)
Hans von Rotenhan, deutscher Rechtsanwalt auf Mallorca, wirft im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT den deutschen Strafbehörden vor, deutsche Straftäter nicht bis nach Mallorca zu verfolgen. "Es ist ein Skandal, dass es die deutschen Strafbehörden ganz offenbar billiger und angenehmer finden, wenn ihre Knackis auf Mallorca sitzen und nicht mehr in Deutschland Unrecht tun. Auf den Strafvollzugsanspruch wird offenbar in solchen Fällen verzichtet."
Viele Deutsche, die nach Mallorca kommen, lassen offenbar "ihr Rechtsbewusstsein im Flieger". Viele lassen sich auf der Ferieninsel nieder, um sich Verpflichtungen in Deutschland zu entziehen. Es handelt sich dabei um "Alimente zum Beispiel oder Steuern, nicht bezahlte Rechnungen, sehr oft auch Haftstrafen, die abgebüßt werden müssen. Es kommen auch Freigänger, die vor der Rückkehr ins Gefängnis fliehen." Mallorca ist für die Gesetzesflüchtigen ein beliebtes Ziel, da sie dort auf eine "deutsche Parallelgesellschaft" mit deutscher Infrastruktur treffen.
Offenbar fließt auch viel deutsches Schwarzgeld nach Mallorca. Die Statistik weist aus, dass bis vor einem Jahr Luxemburg der drittgrößte Investor auf der Insel war. Viele der auf Mallorca gestrandeten Deutschen werden jedoch "mitleidlos abgezockt": von eigenen Landsleuten, die sich als Berater ausgeben.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 1/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 28. Dezember 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
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