ZEIT-Schmecker Wolfram Siebecks kleine Kulturgeschichte: "Einigkeit und Recht auf Eintopf, Graupen, Gänse und Klöße"
Hamburg (ots)
Deutschlands prominentester Gastro-Kritiker Wolfram Siebeck verwirft das Festhalten an der "Plumpsküche" vergangener Tage als Ausfluss einer falsch verstandenen Leitkultur. In der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT führt Siebeck die Geschichte deutschen Essens auf die Erfahrungen des Hungers und des Mangels während vieler Kriege zurück. "Die echte Buttercremetorte, das geräucherte Schweinekotelett, der Sauerbraten, das Ragout fin, der Gänsebraten zu Weihnachten, ein Krebseessen bei den Verwandten in Ostpreussen, der Dill-Aal aus dem Maschsee, Reibeplätzchen mit Apfelkraut, die Pfanne voll Speckkartoffeln - die Sehnsüchte der Hungrigen kreisten um lang entbehrte Dinge, der herausragende Qualität ihre sättigende Deftigkeit war."
Weiter schreibt Wolfram Siebeck in der ZEIT: "Hausmannskost wurde das genannt und es galt als deutsche Tugend, sie ohne Tränen zu ertragen." Beunruhigend findet Siebeck, dass die Küche aus Kriegszeiten nostalgisch verklärt werde, "da gleichzeitig auch andere Requisiten aus der chauvinistischen Rumpelkammer von reaktionären Politikern hervorgeholt werden".
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 01/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 28. Dezember 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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