Eisschnellläuferin Gunda Niemann-Stirnemann in der ZEIT über ihre Lehrjahre: Im dritten Anlauf am Ziel
Hamburg (ots)
Die Eisschnellläuferin Gunda Niemann-Stirnemann, gekrönte "Eisläuferin des Jahrhunderts" und Gewinnerin von olympischem Gold, 17 Weltmeistertiteln, 8 Europameistertiteln und 32 Deutschen Meistertiteln, berichtet in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT über ihre Lehrjahre: "Ich war die Jüngste und das Sorgenkind der Familie, denn ich hatte nur Sport im Kopf ... Ich hatte in der Schule zwar immer meinen Zweierdurchschnitt, aber mir ist nichts in den Schoß gefallen." Für die Sportschule musste sie mindestens einen Notendurchschnitt von 2,2 vorweisen können. Volleyball sollte es sein. Sie bestand in Leipzig alles Tests "sehr gut". Untersuchungen aber ergaben, dass Niemann-Stirnemann nur maximal 1,70 Meter groß werden würden, zu klein für eine Volleyballspielerin - "alle Träume schienen geplatzt".
Sie wechselte zur Sportschule der Leichtathleten in Erfurt, nach drei Jahre das Aus - wieder ein Scherbenhaufen. Die Trainer rieten zum Eisschnelllauf. "Das kannte ich nicht ... so stand ich mit 17 Jahren zum ersten Mal in meinem Leben auf Schlittschuhen." Sie wollte aber auch einen Job und Geld verdienen, "Verkäuferin bei der Jugendmode werden, weil wir schlecht an schöne Klamotten rankamen". Sie bekam ihren Traumberuf. "Mein Chef und die Sportschule standen im engen Kontakt und arbeiteten einen Plan mit Arbeits- und Trainingszeiten aus. Je näher ich mich an die Weltspitze herantastete, desto weniger musste ich arbeiten. Wer Leistung zeigte, genoss Privilegien. Das war ja das Gute an diesem System. Davon habe ich profitiert, und dafür bin ich dankbar."
Nach der Wende wurde die Jugendmode geschlossen, und ich war plötzlich arbeitslos. "Ich nutzte die Einladung ins Aktuelle Sportstudio zu einem Hilferuf. Mehrere Anrufe gingen in der ZDF-Sportredaktion ein, u.a. der des Thüringer Innenministeriums, die mir anboten, mich in ihrer Bibliothek anzustellen .... So konnte ich ohne Existenzangst weitertrainieren - bis heute."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 06/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 1. Februar 2001 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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