Nokia-Chef Jorma Ollila warnt in der ZEIT: Erfolg von UMTS "kein Automatismus"
Hamburg (ots)
Der Chef des weltgrößten Handy-Herstellers Nokia, Jorma Ollila, hat Zweifel am schnellen kommerziellen Erfolg der so genannten UMTS-Mobiltelefone geäussert. In einem Interview in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT stellt er sich die Frage, ob die hoch verschuldeten Telekom-Unternehmen Europas ihre Kosten wieder hereinwirtschaften können. Ollila sieht zwar "keinen Anlass für totalen Pessimismus" - doch für ihn sei es "auch kein Automatismus, dass dieses Projekt funktioniert". Es werde "auf jeden Fall sehr lange dauern", bis sich UMTS rentiere. Er verwies auf Konkurse von Telekom-Unternehmen in den USA.
Jorma Ollila unterstrich im Interview mit der ZEIT, dass auch sein Unternehmen auf den Erfolg der neuen Technik baue, die voraussichtlich im Herbst 2002 marktreif wird. Der Verkauf klassischer Handys, die man nur zum Telefonieren nutzen kann, werde nämlich künftig langsamer wachsen. "Er wird nicht mehr jährlich um 50 bis 60 Prozent zulegen wie in den vergangenen drei Jahren, sondern um 25 bis 50 Prozent", sagte Ollila.
Nokia hatte am Freitag voriger Woche einen weiteren Kursrutsch unter den Technologie- und Telekom-Aktien angeführt: Nokias Aktienkurs war darauf binnen eines Tages um neun Prozent gefallen und hatte den niedrigsten Wert seit 15 Monaten erreicht. Seit dem Sommer vergangenen Jahres sind Nokias Aktien um 60 Prozent gefallen.
Nokias Konkurrent Ericsson hatte im Januar wegen anhaltender Verluste angekündigt, seine Produktion von Mobiltelefonen ganz an eine Fremdfirma auszulagern. Dagegen sagte Ollila: "Wir sind mit unserer eigenen Logik gut gefahren. Ich glaube nicht, daß ein erfolgreicher Player auf diesem Markt in den nächsten drei, vier Jahren etwas durch Outsourcing gewinnt." Ausdrücklich verwarf er "große Firmenkäufe" oder Fusionen. "Wir wollen hier bei Nokia aus eigener Kraft wachsen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 08/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 15. Februar 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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