ZEIT: Wo überwintern Europas Fledermäuse?
Im Bunkersystem des ehemaligen "Ostwalls"
Hamburg (ots)
Die Tunnel und Bunker des ehemaligen Ostwalls in Westpolen sind zum größten Winterquartier für Fledermäuse in Mittel- und Nordeuropa geworden. Das berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer jüngsten Ausgabe. In dem mehr als 100 Kilometer langen Tunnelsystem überwintern bis zu 30.000 Fledermäuse. Bis auf die Wasserfledermaus stehen alle der zwölf im Ostwall registrierten Arten in Deutschland auf der roten Liste.
Der Ostwall, der zwischen Warthe und Oder in Westpolen liegt, war eines der größten militärischen Projekte der Weimarer Republik. Alle Pläne zur Nutzung der ehemaligen Bunker und Tunnel, sei es militärisch oder als Endlager für Atommüll, scheiterten. Im Ostwall finden die Fledermäuse hervorragende Bedingungen, denn die Anlage mit ihren Versorgungsleitungen und vergitterten Lüftungsrohren bietet guten Halt und Schutz vor möglichen Feinden.
Naturschützer wollen das Winterquartier der Fledermäuse weiter verbessern. So werden Wände aufgerauht und zusätzliche Haken angebracht. Unterstützung erhält die Stiftung Euronatur, die das Projekt initiiert hat, auch von Verteidigungsminister Scharping. Er will eine Einheit deutscher Pioniersoldaten zur Unterstützung entsenden. Vom Kommandeur des schlesischen Militärbezirks in Wroclaw kam ebenfalls eine entsprechende Zusage. Demnächst werden polnische und deutsche Pioniere gemeinsam die alten Festungen als Fledermausquartiere optimieren.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 10/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 1. März 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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