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DIE ZEIT

ZEIT-Gespräch mit dem Züricher Operndirektor Alexander Pereira: "Gute Kunst kann auch gut verkauft werden"

Hamburg (ots)

Alexander Pereira, Operndirektor in Zürich, geht
neue Wege, um sein Haus zu finanzieren. In der jüngsten Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT stellt er fest: "Der Staat hat den Fehler
gemacht, sich immer mehr über seine öffentlichen Aufgaben dem Bürger
gegenüber als unverzichtbar profilieren zu wollen - ein falsches
Signal für die Gesellschaft. Vor allem in der Kultur ist das sehr
deutlich geworden. Heute müssen wir neue Geldquellen finden. Um das
zu erreichen, müssen wir Solidariät zwischen Politik, Wirtschaft und
Privaten herstellen. Diese Solidarität brauchen wir auch über die
Kultur hinaus. So gesehen, ist das Opernhaus Zürich dafür ein kleines
aber gutes Übungsfeld."
Pereira zum Thema Sponsoring: "Ich habe in den 20 Jahren, in denen
ich private Unterstützung suche, keinen einzigen Fall erlebt, wo ein
Sponsor irgendeinen Einfluss auf mich gehabt hat ... Man muss
zunächst unabhängig von Sponsoren einen Spielplan machen, nur aus der
künstlerischen Notwendigkeit, der Wahrheit zur Sache. Nachdem der
gemacht ist, hängt man sich seinen Bauchladen mit den verschiedenen
Projekten um. Dann übernimmt eben IBM diese und die Bank jene
Produktion."
Alexander Pereira zu Kostenersparnissen bei 15 neuen Stücken im
Jahr: "Wir haben begonnen, Kostüme auswärts produzieren zu lassen.
Eine Firma in Tschechien baut für uns Stahlkonstruktionen, die wir
dann verfeinern. Die Idee ist: Das nötige Pop-Know-how behalten wir
am Ort, die Basisarbeit geben wir nach außen. Auf diese Weise sinken
die Kosten pro Produktion."
"Eine wichtige Einnahmequelle ist für uns die Ausgabe von Aktien.
Unsere Oper ist seit 1833 eine Aktiengesellschaft mit heute fast 2300
Aktionären. Die Aktionäre bekommen statt einer Dividende
Probenbesuche und Einführungsveranstaltungen. Insgesamt haben wir
zweimal das Kapital erhöht und damit fast 13 Millionen Schweizer
Franken eingenommen. Der Kurs der Aktien - Entwürfe von Robert Wilson
und Mario Botta - ist heute höher als der Ausgabekurs. Die
Uraltaktien sind wahre Lieberhaberstücke."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 15/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 05. April 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen Elke Bunse, ZEIT-Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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