Nach der Umweltkatastrophe vor der dänischen Insel Møn bleiben die Dänen gelassen - die Deutschen machen sich Sorgen
Hamburg (ots)
Knapp 3000 Tonnen Schweröl sind in der Nacht zum 28. März 2001 vor der dänischen Insel Falster in die Ostsee geflossen, als ein Frachter mit einem Tankschiff kollidierte. 300 Tonnen davon sind nicht zu orten. Aber wenn ein Sturm Bewegung ins Meer bringt, muss man damit rechnen, dass es wieder auftaucht. Probleme für die Küsten, an denen auch viele Deutsche Urlaub machen? Die Dänen sind gelassen geblieben, die Deutschen machen sich Sorgen. Das ist das Fazit eines Berichts in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT über die aktuelle Lage auf der dänischen Insel Møn.
"Wir werden noch einige Jahre mit angeschwemmten Öl zu tun haben. Ob wir das wollen oder nicht", stellt Hans Walter Kreisel fest, ein Deutscher, der seit 20 Jahren mit seiner Frau auf der Insel Møn lebt. Das der Spuk bald vorüber sein wird, das glaubt das Ehepaar nicht: "Es hat doch keinen Zweck, sich und den Touristen etwas vorzumachen. Die Leute müssen wissen, was hier los ist. Wenn die Urlauber in dem Glauben kommen, dass die Strände sauber sind, und dann in Öl treten, dann fühlen sie sich doch für dumm verkauft und kommen so schnell nicht mehr wieder."
Der Chef des Touristbüros, Erik Büchert, hört das nicht so gern. Man habe die Sache fest im Griff. "Wir Dänen regen uns nicht so auf", meint Randi Hansen, die ein Lebensmittelgeschäft leitet, "wir nehmen es, wie es kommt. Die Deutschen sind immer so aufgeregt." Auch Hobbyjäger Leif Rasmussen, der als einer der Ersten gerufen wurde, um ölverdreckten Vögeln den Todesschuss zu geben, kann die Deutschen nicht so recht verstehen: "Die Natur wird sich wieder erholen."
Die Befürchtung, dass viele Deutsche nun ihren Urlaub absagen würden, hat sich nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil: Sie haben angerufen und gefragt, ob sie helfen können."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 16/2001 mit Erstverkaufstag am Mittwoch, 11. April 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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