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DIE ZEIT

Ex-Manager Daniel Goeudevert in der ZEIT: "Hass ist ein Gefühl, das ich nicht kenne"

Hamburg (ots)

"Paradiesvogel" Daniel Goeudevert, 59, einst
Vorstandsmitglied bei Citroën Deutschland, Generaldirektor bei
Renault Deutschland, Vorstandsvorsitzender der deutschen Ford-Werke
und Mitglied im VW-Vorstand, baut gerade eine private Managerschule
auf. Kürzlich hat er ein neues Buch veröffentlicht: "Der Horizont hat
Flügel. Über die Zukunft der Bildung". In der jüngsten Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT spricht Goeudevert über seine Schulzeit in
Reims und Dortmund und seine Arbeit als Oberstudienrat in Paris.
"Im Gymnasium blieb ich in der Sexta sitzen - wegen Deutsch. Aber
dann bekam ich einen Deutschlehrer, der mir die Liebe zur Sprache
beigebracht hat ... Dieser Lehrer vermittelte uns, was heute wohl
immer schwieriger wird: die Lust zu lernen. Er war einfach ein guter
Lehrer, ein guter Pädagoge. Dabei muss man in Frankreich gar nicht
Pädagogik studieren, um Lehrer zu werden ... Entweder man ist ein
guter Pädagoge, oder man ist es nicht. Alle diese studierten
Pädagogen in Deutschland - das hat mich immer skeptisch gemacht."
Deutschland lernte Goeudevert in der Tertia kennen, als
Austauschschüler in Dortmund: "Das war der Ursprung meiner Liebe zur
deutschen Kultur und auch mein Erwachen, was Mädchen angeht, durch
ein unglaubliches, wunderbares Mädchen, das heute meine Frau ist."
Gleichzeitig erlebte er etwas, "das für Frankreich völlig
außerirdisch war: die ‚Halbzeitschule' ... Nun will man endlich auch
in Deutschland Ganztagsschulen einrichten - nach meiner Ansicht
natürlich überfällig."
Später studierte Goeudevert Philosophie und Literaturwissenschaft
an der Sorbonne in Paris und unterrichtete gleichzeitig an einem
Pariser Gymnasium als Oberstudienrat. "Ich war fünf Jahre Lehrer,
aber kein guter. Ich war viel zu jung, zu unerfahren und mit mir
selbst nicht im Reinen." Er lernte von einem Freund, einem Priester,
"Wissen so zu vermitteln, dass es fest in den Herzen der anderen
bleibt, geht nur über die Vermittlung von Gefühlen. Aber anders als
heute, wo die Menschen ihr Innerstes in diesen Talkshows zur Schau
tragen, war der Ausdruck von Gefühlen damals eine heikle Sache. Ein
Mann, der weint - undenkbar."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 20/2001 mit
         Erstverkaufstag am Donnerstag, 10. Mai 2001, ist unter
         Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
         Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen Elke Bunse, ZEIT-Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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