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DIE ZEIT

ZEIT: Taugt Wisconsin als Vorbild für eine deutsche Sozialreform?

Hamburg (ots)

In ihrer neuen Ausgabe berichtet die Wochenzeitung
DIE ZEIT über die Erfahrungen des US-Bundesstaates Wisconsin mit
seiner radikalen Reform des Sozialhilfesystems. Die Zahl der
Haushalte, die in Wisconsin von staatlicher Unterstützung leben, ist
nach der Umsetzung der Reform von über 34.000 (im Jahr 1997) auf
heute rund 7000 gefallen. Grund für den hessischen
Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU), das amerikanische Modell zu
loben und es als Vorbild für einen Umbau der deutschen 
Sozialbürokratie zu empfehlen. In dieser Woche ist der
Sozialausschuss des Hessischen Landtags in Wisconsin unterwegs, um
die Folgen und Lehren dieses Experimentes kennenzulernen.
In dem aktuellen  ZEIT-DOSSIER über Wisconsin werden die
wichtigsten Vor- und Nachteile des amerikanischen Modells sichtbar:
Viele ehemalige Sozialhilfeempfänger haben aufgrund der
Jobvermittlung und Fortbildungsmaßnahmen durch private Agenturen eine
Stelle gefunden. Allerdings sind diese Jobs oft so schlecht bezahlt,
dass den Betreffenden kaum mehr Geld zur Verfügung steht als sie
früher vom Staat erhielten. Außerdem hat sich die soziale Lage jener
Arbeitslosengruppen, die durch das Job-Programm nicht vermittelt
werden können, weiter verschlechtert. "Die Reform hat eine neue
Unterklasse entstehen lassen, und die ist schwarz", meint eine
Senatorin aus Milwaukee in Wisconsin.
Ob sich die erfolgversprechenden Seiten des Modells nach
Deutschland importieren lassen, ist sehr zweifelhaft. Denn die
Amerikaner haben Voraussetzungen für die Vermittlung von Arbeitslosen
geschaffen, auf die deutsche Ämter schlecht vorbereitet sind: Ein
Sozialbetreuer in Wisconsin hat im Schnitt 50 Menschen zu beraten,
bei einem Sachbearbeiter in einem Sozialamt einer deutschen Großstadt
sind es 120 bis 160 Fälle. Darüber hinaus sind Arbeits- und
Sozialämter in Wisconsin miteinander verschmolzen - anders in
Deutschland, wo die beiden Behörden oft nicht einmal die gleichen
Computerprogramme verwenden.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 36/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 30. August 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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