ZEIT-Gespräch
Claudia Roth: "Ich empfinde manchmal ein großes
Einsamkeitsgefühl"
Fußballprofi Jens Lehmann: "Ich muss in meinem
Tor eine Rolle spielen"
Hamburg (ots)
Claudia Roth, Parteivorsitzende der Grünen, und Jens Lehmann, Torhüter des Bundesliga-Spitzenreiters Borussia Dortmund, sprechen in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT gemeinsam über ihren Umgang mit Niederlagen, ihren Stress bei Interviews und die Einschränkungen, die ihre Art zu leben mit sich bringt. So sagt Claudia Roth im LEBEN der ZEIT: "Meine Arbeit zu machen bedeutet für mich, auf ein soziales Umfeld zu verzichten. Auf eine Familie, die meine männlichen Kollegen in der Politik noch haben, um die ich sie auch beneide. Ich bin jetzt zwar Vorsitzende einer Partei, sogar einer Partei, die an der Regierung ist, aber ich empfinde manchmal ein großes Einsamkeitsgefühl."
Jens Lehmann macht eher sein Image als "Schnösel", wie er selber sagt, zu schaffen: "Ich versuche, nicht so viel Emotion zu zeigen. Mir ist bewusst, dass ich deshalb arrogant wirke. Die Leute denken leider: So, wie der auf dem Platz ist, ist er auch privat. Aber ich muss in meinem Tor eine Rolle spielen, das ist eine Art Schauspiel. Ich muss den Eindruck machen, dass es schwer ist, mich zu überwinden. Wenn der Stürmer, der auf mich zukommt, Angst vor mir verspürt, habe ich den Ball schon fast gehalten. Und eine Schwäche ist es wohl, dass ich kurz nach dem Abpfiff auch keine gescheiten Interviews geben kann. Ich weiß, dass auch das arrogant wirken kann. Wenn ich mir dann noch erlaube, auf die Frage eines Journalisten mit einer Gegenfrage zu antworten, heißt es natürlich: Oh, der Lehmann, schwierig, schwierig."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 37/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 06. September 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Gesprächs kann angefordert werden.
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