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DIE ZEIT

"Jedes Verbrechen beginnt im Geist und in der Seele eines Menschen." / Otto Schily will extremistische Asylbewerber in Drittländer abschieben

Hamburg (ots)

Extremistische Ausländer sollen nach dem Willen
von Bundesinnenminister Otto Schily künftig in Drittländer
ausgewiesen werden können. In einem Interview in der neuen Ausgabe
der Wochenzeitung DIE ZEIT sagt Schily: "Was uns aus
Sicherheitsgründen Sorgen macht, sind weitgehend Personen, die unter
dem Vorwand, sie hätten irgendeinen Flüchtlings- oder Asylstatus,
hierher gekommen sind. Wenn wir sie wegen drohender Gefahr für Leib
und Leben nicht in ihr Herkunftsland abschieben können, müssen wir
uns überlegen, ob wir nicht andere Weltgegenden finden, wo sie keine
Gefahr für die Sicherheit darstellen, wie das hier in dem sehr
sicherheitsempfindlichen Deutschland der Fall ist."
Das Problem, sagt Schily, betreffe übrigens nicht nur "diesen
extremistisch-terroristischen Bereich", es gelte auch für andere
Kriminalitätsbereiche. "Warum sollte es nicht zulässig sein, diese
Personen in ein Drittland abzuschieben, mit dem wir entsprechende
Vereinbarungen abschließen."
Der Bundesinnenminister betonte, er rufe bei der
Terrorismusbekämpfung nicht nach dem Einsatz der Bundeswehr im
Innern. Der komme sowieso nur "im Rahmen der verfassungsrechtlichen
Grenzen" in Betracht. Es stelle sich aber die Frage, so Schily
wörtlich: "Ob wir zum Teil polizeiliche Strategien auch mit
militärischen Mitteln durchsetzen müssen. Wir werden den Taliban ja
wohl kaum ein Rechtshilfeersuchen mit der Bitte um Auslieferung von
bin Laden übersenden."
Schily hob hervor, dass er nicht nur auf Sicherheit setze. "Die
präventiven Strategien bleiben die weitaus wichtigeren. Deshalb sage
ich auch, wir müssen uns der Frage zuwenden, wie eigentlich Menschen
zu solchen schrecklichen Handlungen kommen. Jedes Verbrechen beginnt
im Geist und in der Seele eines Menschen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 39/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 20. September 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

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