Schächter und Elitz: Politiker sollen öffentlich-rechtliche Sender aktiv reformieren
Hamburg (ots)
Die Intendanten von ZDF und Deutschlandradio, Markus Schächter und Ernst Elitz, unterstreichen in der ZEIT die Notwendigkeit, das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem zu reformieren. Sie reagieren damit auf einen ZEIT-Beitrag von NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement aus der vergangenen Woche. Clement forderte eine Neuordnung von ARD, ZDF und Deutschlandradio und wiederholte, Politiker sollten sich aus den Rundfunkgremien zurückziehen.
Schächter und Elitz widersprechen Clement in wichtigen Punkten: Sie unterstreichen die führende Rolle, die gerade die Politiker in der nächsten Zeit für die Reformen des Rundfunksystems innehaben. Schächter betont unter der Überschrift "Mit Hilfe der Politiker eine Familie gründen", dass das ZDF unbedingt von einem Einkanal-Sender zu einer Senderfamilie entwickelt werden muss: "Angesichts der zunehmenden Diversifizierung der Kanäle, der Individualisierung der Lebensstile und der Fragmentierung der Zuschauerschaft erscheint es nicht mehr zeitgemäß, dass das ZDF als Einkanalsender in einem Programm möglichst alle Altersgruppen erreichen soll".
Unter der Überschrift "Mithilfe der Politik alte Fehler beheben" fordert Elitz, "irrwitzige medienpolitische Entscheidungen noch einmal neu zu überdenken". Er hält es für notwendig, das Nachrichtenprofil der öffentlich-rechtlichen Kanäle zu stärken und dafür eine neue Senderstruktur zu schaffen, die die Politik in der Vergangenheit versäumt habe. "Eine ideologisch festgelegte Medienpolitik wollte dieses Terrain unbedingt den dafür nicht prädestinierten Privaten vorbehalten und zuweisen". Es gehe nicht darum, so Elitz, "Politiker zum Auszug aus den Gremien anzustiften. Es geht eher darum, sie an ihre Verantwortung für die öffentlich-rechtlichen Medien zu erinnern".
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 18, EVT 25.04.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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