Der Mörder von Erfurt offenbarte auf Website seine Gewaltphantasien
Hamburg (ots)
er Attentäter von Erfurt, Robert Steinhäuser, offenbarte auf einer eigenen Website seine Gewaltphantasien. Auf dieser Internetseite, die inzwischen gelöscht wurde, hat sich Robert Steinhäuser bereits als 18jähriger vorgestellt. Die ZEIT hat von der Erfurter Polizei aber zuvor einen Ausdruck erhalten und berichtet in ihrer neuen Ausgabe darüber. "Wenn ich erstmal mit der Schule fertig bin", schrieb Steinhäuser, "ziehe ich in eine richtige Großstadt wie Leipzig oder Berlin, wo es nicht so viele Idioten gibt. Wahrscheinlich sind die Ninjas dort nicht so blöde wie hier und wollen auch mal richtig aufräumen. So wie ich!!! Aber dafür muss ich dummerweise erstmal mein Abitur schaffen, damit mir meine geizige Mutter das Geld zum Leben gibt. Arbeiten will ich nämlich niemals!!!"
Steinhäuser nennt den Terminator mit Arnold Schwarzenegger seinen Lieblingsfilm: "Da kann man mal so richtig aufräumen! Wenn ich in der Schule sitze ... stelle ich (mir) gerne vor, wie es wäre, wenn ich mal so wie Arnie durch die Gänge unserer Schule gehen würde und mit einer Pumpgun in jeder Hand all die Idioten bestrafen würde." Schon als 18jähriger - zur Tatzeit war er bereits 19 - dachte Steinhäuser schon über Gewalttaten nach: "Manchmal habe ich das Gefühl", schrieb er auf seiner Website, "dass ich jetzt Amok laufen müsste, wenn mich die egoistischen Stasi-Lehrer wieder den ganzen Tag mit ihren Integralrechnungen versaut haben."
Steinhäuser begrüßte alle auf seiner Website mit der Anrede: "Willkommen auf meiner kleinen Weltnetzseite!" Den Ausdruck Weltnetzseite verwenden Neonazis. Außerdem hatte Steinhäuser mehrere Links auf seine Seite gestellt. Einer öffnete eine andere Website, auf der man empfangen wurde mit den Worten: "Hello and Heil Hitler!"
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 19, EVT 02.05.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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