Nüsslein-Volhard: Mehr Frauen an die Forschungsfront
Hamburg (ots)
Christiane Nüsslein-Volhard, Nobelpreisträgerin für Medizin und Direktorin des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie, beklagt in der ZEIT den Mangel an Frauen in Führungspositionen, insbesondere in der Wissenschaft. Ein wichtiger Grund sei, dass anders als bei ihren männlichen Kollegen, bei Frauen eine Entscheidung für die Karriere häufig zwangsläufig eine Entscheidung gegen Kinder und Familie bedeute.
Forschung und Familie müssen sich laut Christiane Nüsslein-Volhard aber nicht wirklich gegenseitig ausschließen. Sie schlägt vor, dass bei der Einschätzung der wissenschaftlichen Leistung von Frauen der familiären Situation Rechnung getragen werde, etwa durch eine Ausweitung der Laufzeit zeitlich befristeter Verträge oder durch Stipendien von 6 Monaten für jedes Kind. Sie plädiert für die Gewährung eines hohen Maßes an Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, sowie den Abbau von Hürden, die die Berufung von Frauen auf Leitungspositionen behindern. Auch spricht sich Nüsslein-Volhard für die "Förderung der Kooperation von Forschungsinstituten am gleichen Ort aus, um Ehepaaren eine Anstellung in familienverträglicher Nähe zu ermöglichen."
Wichtige Aufgabe der Politik aber sei es, durch die Einrichtung und Förderung von Ganztagsschulen und Tagesstätten eine verlässliche Kinderbetreuung zu gewährleisten. Erst dann seien Forschung und Familie auch für Frauen miteinander vereinbar.
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 22, EVT 23.05.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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