Zu gute Noten an Hochschulen
Hamburg (ots)
Deutsche Universitäten vergeben fast nur noch Einsen. "In vielen Fächern schöpfen die Hochschulen das Notenspektrum in keiner Weise aus," sagt Karl Marx Einhäupl, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, der ZEIT. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftsrat in einem rund 300-seitigen bisher unveröffentlichten Bericht, in dem Noten für fast alle Fächer und Universitäten aufgelistet sind.
Mit einem Traumdurchschnitt von 1,4 bilden die deutschen Biologen zusammen mit Physikern und Psychologen die Spitze des akademischen Notenadels, dicht gefolgt von Mathematikern, Philosophen und Chemikern, die jeweils mit 1,5 im Examen benotet werden. Anders die Mediziner, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen, die strenger urteilen und die Notenskala von 2,4 bis 3,3 weit gehend ausschöpfen. Einhäupl fordert die betroffenen Fakultäten auf, sich auf gemeinsame Qualitätsmaßstäbe zu einigen, um die Inflation der Spitzenzensuren zu stoppen.
Auch Reinhold R. Grimm, Romanistikprofessor und Vorsitzender des Allgemeinen Fakultätentages kritisiert die Kuschelnoten an den Hochschulen, da sie den Studenten schade. Wenn jede Anstrengung fast gleich viel zählt, demotiviere dies die Guten und wiege die weniger Guten in falscher Sicherheit. "Betrogen sind beide."
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 9, 20. Februar 2003) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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