Christina Weiss plädiert für Netzwerk gegen Flucht und Vertreibung
Hamburg (ots)
Christina Weiss, Kulturstaatsministerin nimmt in der ZEIT Stellung zum Streit um das geplante Zentrum gegen Vertreibungen: "Die Chance zur Versöhnung mit dem Osten ist gegeben, wenn es gelingt, mit unseren Nachbarn gemeinsam die Lücken in der Geschichte des 20. Jahrhunderts zu schließen, wenn es möglich wird, nach der Öffnung der Archive die gemeinsame Forschung voranzubringen."
Die Staatsministerin: "Mir geht es vor allem um eine wirksame historische Aufklärung. Genau in diese Richtung zielt auch der Vorschlag der Historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand, die Arbeiten von Wissenschaftlern, Publizisten und Museumsfachleuten zu vernetzen. Ein Kuratorium europäischer Persönlichkeiten könnte Idee und Konzeption eines Zentrums (oder mehrerer vernetzter Zentren) gegen Vertreibungen erörtern. Ich bin davon überzeugt, dass die Gründungsinitiative für ein solches europäisches Netzwerk von Deutschland ausgehen sollte."
"Die gegenwärtige Debatte um ein Zentrum gegen Vertreibungen kennt nur Befürworter oder Gegner", schreibt Christina Weiss. "Damit macht man es sich zu leicht. Vordringlich geht es übrigens auch um das Verständnis dessen, was mit Vertreibung eigentlich genau gemeint ist. Warum wird die große Zahl deutscher Bürger jüdischen Glaubens, die aus dem Land getrieben wurden, nicht einbezogen? Wie ist dieses Verbrechen, dieser geistige Verlust anders zu beschreiben als mit dem Begriff Vertreibung? Flucht und Vertreibung ist auch Exil und Deportation."
Der komplette ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 41, EVT 01. Oktober 2003) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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