Anti-Korruptionsbehörde der EU: Ein Fünftel mehr Betrugsfälle
Hamburg (ots)
"Die Union ist so verfasst, dass es auf der Einnahmen- wie auf der Ausgabenseite einfach zu Missbrauch kommen muss", sagt Franz-Hermann Brüner, Chef der Europäischen Anti-Korruptionsbehörde (Olaf), in der ZEIT über die EU. "80 Prozent des Haushaltes werden ja nicht von der Union selbst, sondern von ihren Mitgliedsstaaten durch vielfältige Programme ausgegeben. Da ist die Kontrolle mitunter schwierig."
Wie der soeben veröffentlichte Jahresbericht dokumentiert, muss Olaf allein in diesem Jahr ein Fünftel mehr Betrugsfälle bearbeiten als im Vorjahr. Brüner verwahrt sich jedoch dagegen, allein aus diesen Zahlen "auf eine eklatante Zunahme der Probleme zu schließen". Sie seien vielmehr ein Indiz dafür, dass die Ermittlungen mehr Erfolg hätten und seiner Behörde mehr Fälle zugetragen würden. Schwerpunkte der Olaf-Ermittlungen bilden inzwischen die Kontrollen der Brüsseler Institutionen, der Finanzhilfen für die neuen Mitgliedsländer und der Hilfsprojekte.
Brüner gibt zu: "Wir sind noch nicht unruhig genug und so erfolgreich, wie wir sein müssen. Wir müssen die Ermittlungszeiten besser in den Griff bekommen ... Außerdem müssen wir die Netzwerke mit der nationalen Justiz enger knüpfen, die Schuldigen haben sich schließlich vor nationalen Gerichten zu verantworten."
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (DIE ZEIT Nr. 47, EVT 13. November 2003) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell