Einhäupl fordert Wissenschaftler in der Föderalismuskommission
Hamburg (ots)
Die fehlende Vertretung der Wissenschaft in der Föderalismuskommission hat der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Karl Max Einhäupl kritisiert. "Ich finde es höchst gefährlich, dass in diesem Gremium vor allem Finanzexperten und Juristen beisammensitzen und Vorentscheidungen über Dinge treffen, die für die Zukunft von Forschung und Wissenschaft zentral sind", sagt Einhäupl der ZEIT. Die Zusammensetzung der Kommission stehe "in einem groben Missverhältnis zu all den Reden der Politiker, Bildung und Wissenschaft seien das wichtigste Thema für die Zukunft unseres Landes."
Gleichzeitig warnt Einhäupl davor, die Finanzierung der Universitäten, insbesondere des Hochschulbaus, vollständig in die Verantwortung der Bundesländer zu geben: "Das wäre für die deutschen Universitäten langfristig eine Katastrophe." Zöge sich der Bund völlig aus der Hochschulbaufinanzierung zurück, "werden die Universitäten im Wettbewerb etwa mit den Max-Planck-Instituten um die besten Forscher überhaupt keine Chance mehr haben", sagt Einhäupl.
Die von Bundestag und Bundesrat eingesetzte Föderalismuskommission soll Vorschläge für eine Neuordnung des Verhältnisses zwischen Bund und Ländern machen. Dabei steht auch eine Reform der Finanzierung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere des Hochschulbaus, zur Debatte. Bislang finanzieren Bund und Länder den Hochschulbau und die Forschung in den außeruniversitären Einrichtungen gemeinsam.
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