"Das Kopftuch ist kein Symbol des Islam"
Hamburg (ots)
Ridvan Cakir, Vorsitzender der größten islamischen Organisation Deutschlands (DITIB), erklärt in der ZEIT, seine Organisation werde jede Entscheidung des Staates in Fragen des Kopftuchs akzeptieren. Das Gebot an die Frauen, die Haare zu bedecken, sei "nur eine von vielen Vorschriften. Man ist frei, ihr zu folgen. Das Kopftuch ist kein Symbol des Islam, weshalb eine Frau auch dann eine gläubige Frau ist, wenn sie keines trägt." Die DITIB vertritt nach eigenen Angaben rund 60 Prozent der mehr als 3 Millionen Muslime in Deutschland. Cakir gab zum ersten Mal einer deutschen Zeitung ein Interview. Cakir spricht sich für einen Islam "fernab aller politischen Ideologien" aus. "Im Gegenzug", so Cakir, "soll der Staat keinen Glauben oktroyieren." Er wünsche sich, dass zukünftig die Mehrzahl der 685 Vorbeter in den DITIB-Moscheen in Deutschland ausgebildet werde statt wie bisher in der Türkei. Es fehle aber hierzulande bislang an einer Fakultät für islamische Theologie.
Zur Förderung einer besseren Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft müsse dringend ein islamischer Religionsunterricht organisiert werden: "Wir könnten innerhalb von zwei bis drei Jahren einen bundesweiten Religionsunterricht auf die Beine stellen - mit gemäßigten Inhalten, mit deutschen Büchern, mit Lehrern aus Deutschland", sagt Ridvan Cakir der ZEIT.
Das komplette ZEIT-Interview der Meldung (ZEIT Nr. 24 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 03. Juni 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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