Rürup: Erst Strukturreformen, dann Gesundheitsprämie
Hamburg (ots)
Der Regierungsberater und Wirtschaftsweise Bert Rürup plädiert dafür, die von ihm entwickelte Gesundheitsprämie erst nach weiteren Strukturreformen für die Anbieter im Gesundheitswesen einzuführen. Die Einführung von Gesundheitsprämien oder der von der SPD favorisierten Bürgerversicherung dürfe "auf keinen Fall Ersatz für Reformen auf der Ausgabenseite sein", sagt Rürup in der ZEIT. "Ich würde mir, bevor man an die Umstellung der Einnahmen geht, noch mehr Wettbewerb zwischen den Kassen, Ärzten, Krankenhäusern oder Apothekern wünschen", sagt er. "Sonst geht es uns wie den Schweizern. Die haben Pauschalprämien, aber die steigen rasant, weil dort die Hausaufgaben auf der Ausgabenseite nicht gemacht wurden."
Rürup erläutert einen neuen Vorschlag für eine vom Einkommen abgekoppelte Gesundheitsprämie, die Vorbehalte von Kritikern etwa in der CSU entkräften soll. Nach diesem Kompromissmodell soll zwar jeder Versicherte statt des bisherigen Krankenkassenbeitrags eine für alle Versicherten einheitliche Pauschalprämie von monatlich etwa 200 Euro zahlen. Geringverdiener sollen diese Prämie allerdings gar nicht erst zahlen müssen. Nach Rürups neuem Vorschlag, den er gemeinsam mit dem Ökonomen Eberhard Wille entwickelt hat, soll jeder Versicherte bei seiner Krankenkasse gegen Vorlage der Steuererklärung einen Zuschuss beantragen können.
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