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DIE ZEIT

Künast nahm Stasi-Handtuch mit

Hamburg (ots)

Auch prominente Zeitgenossen lassen auf Reisen
gelegentlich ein Andenken mitgehen, ohne zu bezahlen. In einer
Umfrage der ZEIT zum Thema Hoteldiebstahl gestand zum Beispiel
Bundesverbraucherministerin Renate Künast, sie habe kurz nach der
Wende in Sachsen-Anhalt ein ehemaliges Stasi-Handtuch in einem Hotel
mitgehen lassen: "An einer Ecke war das Handtuch seltsam dick. Das
habe ich mir genauer angeschaut und vorsichtig die Naht aufgetrennt.
Zum Vorschein kamen drei Buchstaben: MfS. Die Hotelbetreiber hatten
nur schnell die Ecke umgenäht - und das
Ministerium-für-Staatssicherheit-Handtuch wieder den Gästen
hingehängt. Ich habe es dann eingesteckt, auch wenn ich das sonst nie
tue. Ein Stasi-Handtuch, das ist doch ein unwiederbringliches
Relikt." Einen materiellen Verlust habe das Hotel nicht erlitten,
weil Künast ihren Fön liegen gelassen hatte.
"Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert beichtete, wie er einmal
einen historischen Dachziegel in China einkassiert hat: "Mein
liebstes geklautes Souvenir - das ist ein alter chinesischer
Dachziegel ... Ich habe neben den Gräbern gepicknickt - und dann lag
er da. Er war vom Dach gefallen, direkt vor meine Picknickdecke. Wäre
er oben auf dem Grab gewesen und nicht dort im Staub und Gras, ich
hätte ihn nicht eingesteckt. Immerhin ist es ein sehr alter Ziegel,
die Ming-Zeit ging 1644 zu Ende. So aber habe ich ihn in Wäsche
gewickelt und eingepackt. 1979 war es noch nicht üblich, nach China
zu reisen, ich dachte: Wer weiß, ob du je wieder hier Urlaub machst?
Der Ziegel ist gelb lasiert und mit einem Drachen verziert - zwei
Handbreit Altchina in meiner Wohnzimmerecke."
Der Journalist und Moderator Roger Willemsen erklärte: "Hotels
beklaue ich nicht." Wenn er die "trostlosen Plastikbügel in
Metall-Ösen", anschaue, dann sehe er "eine Nation von Dieben" vor
sich. "Ein einziges Mal habe ich einen solchen Bügel wirklich
mitgenommen, aber da war ich bezecht, zog den Mantel mit Bügel an und
war damit stundenlang in der Nacht unterwegs. Ein Taxifahrer hat mich
instand gesetzt und den Bügel einfach in die Nacht geschleudert."
Nach Recherchen der ZEIT nehmen fünf bis sieben Prozent der Gäste
in einem Luxushotel etwas aus der Unterkunft mit.
Die kompletten ZEIT-Texte der Meldung (ZEIT Nr. 37 mit  
Erstverkaufstag am Donnerstag, 02. September 2004) stellen wir   
Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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