Verteidigungsminister Struck verspürt keine Faszination für das Militär
Hamburg (ots)
Verteidigungsminister Peter Struck verspürt nach eigenen Angaben keine besondere Faszination für die Welt des Militärs. Auch von für irgendwelchen Waffensystemen sei er nicht fasziniert, sagt Struck der ZEIT.
Er habe in seiner Jugend daran geglaubt, eine friedlichere Welt sei am besten ohne Waffen zu schaffen. "Von diesem Glauben ist bei mir gar nichts mehr übrig geblieben", sagt Struck. Er zeigt Verständnis für den früheren amerikanischen Verteidigungsminister Robert McNamara, obwohl er als Student gegen den von McNamara mitverantworteten Vietnam-Krieg protestiert hat. Struck stelle nun aber fest, dass er diesen Mann verstehe, "weil das, was McNamara schildert, ein Gefühl ist, was man manchmal selbst hat". Ein Gefühl, in Situationen zu geraten, die man selbst nicht voraussehen könne. "Ich bin tief dankbar", sagt Struck, "dass ich nie in eine Kriegssituation gekommen bin, in der McNamara war".
Struck hatte sich auf Bitte der ZEIT den mit einem Oscar prämierten Dokumentarfilm "The Fog of War" angesehen. Der Film ist ein Porträt des umstrittenen Politikers Robert McNamara.
Struck war selbst nie bei der Bundeswehr, wegen seines Studiums wurde er zurückgestellt, und danach war er zu alt. Als er im vergangenen Sommer nach einem leichten Schlaganfall einige Wochen in der Klinik und auf Kur war, vermisste er seine Arbeit, den Alltag und "vielleicht auch das Gefühl, meine Pflicht erfüllen zu dürfen".
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 49 vom 25.11.2004 stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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