Europäische Anti-Betrugsbehörde Olaf fordert schwarze Listen
Hamburg (ots)
Betrügerische Unternehmen sollen nach Ansicht des Chefs der europäischen Anti-Betrugsbehörde Olaf, Franz-Hermann Brüner, auf eine schwarze Liste gesetzt und von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden. Der ZEIT sagt Brüner: "Wenn betrügerische Unternehmen dort aufgelistet und zeitweilig von Aufträgen ausgeschlossen würden, wäre das schon ein Warnschuss."
Diese Maßnahme solle die häufig langwierigen Strafverfahren ergänzen, schlägt er vor. "Wenn der Betrug einen schnell teuer zu stehen kommt, überlegt man sich's vielleicht noch einmal." Zugleich plädiert Brüner für eine Beschleunigung der Strafverfahren. Es dauere in Europa "viel zu lange", bis Wirtschaftskriminalität geahndet werde. Für die Bestrafung etwa von Korruption seien aber die nationalen Gerichte zuständig, nicht die EU-Behörden.
Nach seiner Ansicht sind die jüngsten Fälle von Korruption in der Industrie keine grundsätzlich neue Entwicklung: "Die Staaten sind wacher geworden, die Meldungen laufen rascher", sagt er.
Der bayerische Oberstaatsanwalt Brüner ist der erste Chef der vor fünf Jahren gegründeten europäischen Anti-Betrugsbehörde.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 32 vom 4. August 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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