AvD-Verkehrssoziologe fordert "Geschwindigkeitsführerschein" für besonders schnelle Autos
Hamburg (ots)
Alfred Fuhr, Verkehrssoziologe beim Automobilclub AvD, fordert einen zusätzlichen Führerschein für superschnelle Autos. Bei einem Tempo zwischen 250 und 300 km/h bekomme Autofahren einen anderen Charakter, sagt er der ZEIT. Er denke an einen "Geschwindigkeitsführerschein". Das sei kein Rasertest, sondern eher ein attraktives Angebot, "das dem Habitus der Zielgruppe" entgegenkomme: "Wir machen dich mit den Möglichkeiten des Fahrzeugs vertraut, das du letztlich nie ganz beherrschen kannst ... Ein intensives Training des Novizen zunächst; danach eine schnelle Runde mit einem Rennfahrer wie Walter Röhrl am Steuer."
Ursache der Forderung sind neue Wagen wie der Bugatti EB 16.4 Veyron vom Volkswagenkonzern, der über 400 Kilometer pro Stunde schnell fährt. Automodelle von Porsche, Ferrari, Maserati aber auch von VW, Renault und Opel kommen mit Geschwindigkeiten von 250km/h und mehr auf den Markt.
Verkehrssoziologe Fuhr weist auf den "Tunnelblick" hin, bei dem sich bei Hochgeschwindigkeiten "der Horizont optisch zusammenzieht". Informationen, die zu schnell hintereinander im Gehirn eintreffen, würden ausgeblendet: Unterbrochene Linien verschmelzen in der Wahrnehmung zu einer durchgezogenen Linie. Eine Brückendurchfahrt wird bei Tempo 300 zum schwarzen Loch, das man tunlichst treffen sollte. "Das ist Raumfahrt!", so Fuhr.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 37 vom 8. September 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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