Eltern mischen sich zu viel bei Hausaufgaben ein
Hamburg (ots)
Eltern mischen sich nach Ansicht des Bildungsforschers Ulrich Trautwein zu stark bei den Hausaufgaben ihrer Kinder ein und richten damit erheblichen Schaden an. "Eltern können ihren Kindern oft am meisten helfen, indem sie nicht helfen", sagt Trautwein in einem ZEIT-Interview. Hilfe bei den Hausaufgaben ähnele der Medikamentenvergabe: "Wird kurzfristig interveniert, ... ist es sinnvoll. Langfristige Interventionen dagegen führen zur Abhängigkeit."
Die Forschung zeige zudem, dass Lehrer, die häufig Hausaufgaben aufgeben, ihre Schüler zu besseren Leistungen bringen. Die Menge der Hausaufgaben pro Tag habe dagegen keinen positiven Einfluss auf die Schulleistungen, betont Trautwein, der am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung arbeitet: "Also lieber oft als viel."
In Mathematik und anderen Hauptfächern liegt der Anteil erledigter Hausaufgaben in der Mittelstufe laut Trautwein bei bis zu 75 Prozent, in den Nebenfächern dagegen wird zum Teil nur die Hälfte der gestellten Hausaufgaben auch tatsächlich gemacht. Eltern wüssten im Übrigen häufig nicht Bescheid, ob ihre Kinder die Aufgaben wirklich erledigten.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 43 vom 20. Oktober 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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