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DIE ZEIT

Otto Schily: "Ich bin nicht der Ermittlungsgehilfe der Staatsanwaltschaft"

Hamburg (ots)

Der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat nach eigenem
Bekunden keinerlei Kenntnis über heimliche CIA-Flüge oder über
geheime Gefängnisse und Verhörzentren des amerikanischen
Geheimdienstes gehabt. Er habe, sagt Schily im Gespräch mit der ZEIT,
keine Informationen bekommen, "die mich in die Lage versetzt hätten,
dafür zu sorgen, dass einem deutschen Staatsbürger kein Leid
geschieht - zu einem Zeitpunkt, wo ich hätte eingreifen können".
Vorwürfe, er habe im Fall des Deutsch-Libanesen Khaled El-Masri
gegenüber der in dieser Sache ermittelnden Münchner
Staatsanwaltschaft Stillschweigen gewahrt, weist Schily energisch
zurück: "Ich bin nicht der Ermittlungsgehilfe der
Staatsanwaltschaft." Er habe aber, als der Fall El-Masri ruchbar
geworden sei, die amerikanische Seite aufgefordert, den deutschen
Ermittlungsbehörden gegenüber klar Auskunft zu geben. Das sei "leider
nicht in angemessener Form geschehen".
Auf Sitzungen der EU-Innenminister seien CIA-Flüge und Gefängnisse
nie ein Thema gewesen. "Dass das völlig inakzeptabel ist, dass hier
in Europa Leute hops genommen werden, darüber brauchen wir uns nicht
zu unterhalten", sagt Schily.
Im übrigen habe er gegenüber den Amerikanern nie ein Hehl daraus
gemacht, dass er immer ein Kritiker von Guantánamo gewesen sei. "Die
Amerikaner kennen mich. Sie kennen aber auch meinen klaren
Standpunkt: Es darf im Kampf gegen den internationalen Terrorismus
keine rechtsfreien Räume und erst recht keine Folter geben."
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 50 vom 8.Dezember 2005 senden wir
Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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