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DIE ZEIT

Internet-Sicherheitsfirma Blue Security gibt ihr Programm nach einem Großangriff russischer Spammer auf

Hamburg (ots)

Die israelische Informationssicherheitsfirma Blue
Security will heute (Mittwoch) ihr Computer-Programm, das Werbemüll
bekämpft, vom Markt nehmen. Ein massiver Angriff aus dem Internet hat
ihre Computersysteme in die Knie gezwungen, berichtet die ZEIT. Die
2004 gegründete Firma hatte namhafte amerikanische Kapitalgeber
gefunden und in Sicherheitskreisen für Aufsehen gesorgt, weil sie ein
ungewöhnlich aggressives Verfahren gegen unerwünschte Werbesendungen
(Spam) anbot. Doch nach zwei Wochen Belagerung durch Internethacker,
die nach Aussagen von IT-Sicherheitsexperten mit Spammerbanden und
der russischen Mafia in Verbindung stehen, gab die Firma nun auf und
will künftig keine Produkte gegen Werbemüll entwickeln.
"Es ist das einzig Verantwortliche, das wir tun können«, sagt der
Firmengründer Eran Reshef der ZEIT. "Dieser Gegner hatte zu viel Geld
im Rücken und keine moralischen oder rechtlichen Grenzen. Hätten wir
weitergekämpft, hätte er womöglich jeden einzelnen unserer Kunden
attackiert und das Internet zum Zusammenbruch gebracht." Eric
Benhamou, Chairman der Informationstechnik-Konzerne 3com und Palm und
Finanzgeber von Blue Security, beklagt gegenüber der ZEIT die
"bittere Ironie" der Situation. Er sei "überzeugt, dass Blue Security
einen erfolgversprechenden Weg gefunden hatte, der Spam-Flut im
Internet etwas entgegen zu setzen". Ausgerechnet diese Spammer hätten
nun den Krieg gegen die vergleichsweise kleine Firma gewonnen.
Blue Security vertrieb auf seinen Webseiten ein Programm, das
Kunden auf ihren Computer installieren konnten. Wenn diese eine
Spam-Email erhielten, wurden die Spammer erst sanft und am Ende mit
einer ganzen Flut von Bitten um Unterlass belästigt. Manche
Internet-Experten geißelten dieses Verfahren als »Lynchjustiz« und
fanden die Sache genauso unethisch wie die Werbesendungen selbst.
Doch spätestens im Frühjahr 2006 konnte Blue Security Erfolge
verbuchen. Sechs der weltweit größten Spam-Organisationen erklärten
sich bereit, Blue Security-Kunden künftig nicht mehr zu belästigen.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 21 vom 18. Mai 2006 senden 
   wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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