Impfstoffe gegen Krebs zu teuer
Hamburg (ots)
Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Fachleute wie Harald zur Hausen schätzen, dass 20 Prozent aller Krebserkrankungen durch Infektionen entstehen. Der Tumorvirologe zur Hausen leitete 20 Jahre lang das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg und wurde mehrmals für den Nobelpreis nominiert. Seine wichtigste Botschaft lautet: Die meisten Krebserkrankungen ließen sich durch Medikamente oder Impfungen vermeiden. Diese seien aber bisher zu teuer.
Der größte aktuelle Fortschritt betrifft den Gebärmutterhalskrebs, der sich künftig durch Impfen vermeiden lässt. Fachleute bezeichnen dies als Meilenstein in der Medizingeschichte. Gleich zwei neue Impfstoffe werden zur Verfügung stehen. Der Erste (namens Gardasil) ist seit Mitte Oktober in deutschen Apotheken erhältlich, der Zweite (Cervarix) dürfte im nächsten Frühjahr auf den Markt kommen. Dem großzügigen Einsatz der Impfungen steht aber noch einiges im Wege: Die Preispolitik des Gardasil-Herstellers Sanofi Pasteur MSD macht den Impfstoff zum exklusiven Artikel: Er kostet in deutschen Apotheken 465 Euro. "Haarsträubend" findet der Vater des Impfstoffs, Harald zur Hausen, diesen Preis. Er übertrifft die Kosten für das gleiche Produkt in den USA (360 Dollar) um mehr als 60 Prozent.
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