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DIE ZEIT

Ex-Bundesinnenminister Baum: Die RAF darf nicht entpolitisiert werden

Hamburg (ots)

Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum hat
davor gewarnt, den deutschen Terrorismus durch falsche Vergleiche zu 
entpolitisieren. In der ZEIT schreibt Baum, die RAF sei nicht nur 
Ausdruck von pathologischem Größenwahn, Machtgier und Lust an der 
Gewalt: "Der Terrorismus kann nicht auf psychologische Dispositionen 
reduziert werden." Wer ihn auf die krankhafte Aggressivität der Täter
zurückführe, der löse ihre Taten aus dem "zeitgeschichtlichen 
Kontext". Terrorismus bilde sich "in der Regel am Rande von radikalen
Massenbewegungen. Diese jedoch entstehen nur, wenn bestimmte 
politische Forderungen einer Bevölkerungsgruppe über längere Zeit 
unerfüllt bleiben".
So wichtig Milieu und Gruppenbildung auch gewesen seien - 
entscheidender bei der Entstehung des deutschen Terrorismus seien die
"Aktionen und Reaktionen der Beteiligten" gewesen, vor allem "das 
gesellschaftliche Klima, das Wechselverhältnis zwischen 
terroristischen Gruppierungen, staatlichen Instanzen und 
Öffentlichkeit". Diese Prozesse haben "in den siebziger Jahren - hier
zwischen RAF, Staat, Politik und Medien - eine gefährliche 
Eigendynamik entwickelt".
Gerhart Baum antwortet mit seiner Kritik auf einen Beitrag des 
Hamburger Literaturwissenschaftlers Jan Philipp Reemtsma, der in der 
ZEIT (Nr. 11 vom 8. März 2007) in einem Vergleich mit Dostojewskis 
Roman Die Dämonen an den politischen Motiven der RAF gezweifelt 
hatte. Vielmehr seien "Größenwahn, Machtgier und Lust an der 
Gewalttat" der eigentliche Grund für ihren Terror gewesen.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 12 vom 15 März 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, 
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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