Verkehrswissenschaftler kritisiert Bahn
Hamburg (ots)
Der Gang an die Börse wird Bahnfahren nicht attraktiver machen, sagt Professor Heiner Monheim in der ZEIT. "Der Bürger erwartet, dass der Bundeskonzern für den Steuerzuschuss deutsche Verkehrsprobleme löst. Er wird enttäuscht sein."
Statt sich um die heimischen Kunden zu kümmern, dränge die Bahn in das globale Logistikgeschäft. "Sie will in China oder Russland investieren. Würde die Trasse Berlin -Shanghai ausgebaut, wären Güter schneller mit der Bahn als mit dem Schiff in Asien oder Europa."
Der Verkehrswissenschaftler an der Universität Trier kritisiert außerdem die Politik. Der Staat sei Eigentümer der Gleise, kümmere sich allerdings kaum um seinen verkehrspolitischen Auftrag. "Die Bahn gilt als Haushaltsrisiko, weshalb der Bund die Börsenpläne toleriert."
Monheim: "Wir brauchen dringend ein Gesamtverkehrskonzept, das die neuen Erkenntnisse zum Klimawandel berücksichtigt. Wollen wir mobil bleiben, muss die Bahn ganz andere Aufgaben übernehmen. Sie muss in ganz Deutschland ihre Leistungen anbieten. Und sie muss mit anderen Verkehrsmitteln vertaktet werden."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 14 vom 29. März 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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