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DIE ZEIT

Israelischer Theaterregisseur Joshua Sobol: "Wir leiden alle unter der Zeit von Ariel Scharon"

Hamburg (ots)

Der international bekannte israelische
Theaterautor und Regisseur Joshua Sobol, 67, hat sich in der ZEIT 
kritisch zum Zustand seines Landes geäußert. Zu den gegenwärtigen 
Korruptionsaffären hochrangiger Politiker sagt er: "Wir leiden alle 
unter der Zeit von Ariel Scharon, aus ihr stammen all die 
unaufgeräumten Korruptionsaffären. Scharon selbst war darin 
verwickelt, es wurde nie aufgeklärt." Scharon habe die Position des 
Großvaters der israelischen Gesellschaft erreicht. "Du kannst gegen 
deinen Vater rebellieren, aber du setzt keinen Untersuchungsausschuss
gegen deinen Großvater ein. Scharon war immun."
Den Boden für das Wuchern der Korruption habe eine aggressive 
Privatisierungspolitik bereitet. "Staatsbesitz wurde halb gratis 
weggegeben. Aus neuen Millionären wurden über Nacht neue Milliardäre.
So entstehen Zirkel der Korruption. Großes Geld, Politik, Mafia - 
eine gefährliche Mischung." Weiter sagt er: "Ich denke, wir 
durchlaufen einen positiven Prozess - den Stall ausmisten. Den 
Herkules-Job erledigen ... Mein Land durchläuft jetzt eine tiefe 
Wandlung, und nicht zum Schlechten, wie man denken könnte. Wir haben 
die Kraft, uns zu reinigen."
Sobol, dessen jüngstes Stück von orthodoxen Juden handelt, zeigt 
sich beeindruckt davon, wie junge Orthodoxe darauf reagiert hätten. 
"Das Leben dieser Jeschiwa-Studenten, seine strenge Schlichtheit, 
fand ich sympathisch. Sie haben spirituelle Werte. Sie sind nicht 
kontaminiert von der Gier, die heute so verbreitet ist. Ich bin 
keineswegs unkritisch, aber - ja, ich mochte diese jungen Männer."
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 15 vom 4. April 2007 senden 
wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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