Sänger Bono fordert von Deutschland mehr Entwicklungshilfe
Hamburg (ots)
Zwei Monate vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm hat U2-Sänger Bono von Deutschland mehr Entwicklungshilfe gefordert. "Wir dachten, wenn es ein Land gibt, das seine Versprechen hält, dann ist es Deutschland ... Es wäre ein Desaster, wenn die deutsche Regierung nicht zu ihrem Wort stünde, auch weil es die anderen Regierungen nachmachen würden", sagt Bono der ZEIT angesichts der Tatsache, das Deutschland seine Entwicklungshilfezusagen vom G8-Gipfel 2006 in Gleneagles nicht eingelöst habe.
Bono nennt Bundeskanzlerin Angela Merkel eine "sehr weise Frau", da sie die "Unterstützung für Afrika nicht nur als moralischen Imperativ sieht, sondern auch als geopolitische Notwendigkeit". Für ihn stellt sich jedoch die Frage, wie sich "ihre guten Absichten in hartes Geld" umwandeln lassen. Denn wenn es ums Image geht, dann ist er "lieber ein harter Geschäftsmann als Mutter Teresa".
Im Kampf gegen die Armut erwartet Bono von seinen Spendern keine hochmoralischen Gründe: "Die Motive von Gebern interessieren mich nicht. Wir wollen unseren Job erledigen, es geht nicht um einen Wettbewerb der goldenen Herzen", sagt er der ZEIT. Er selbst würde sich sogar mit "Luzifer zum Lunch" treffen, "wenn es unserer Sache dient".
Der irische Rockstar verurteilt nicht die Adoptionen von Kindern aus der Dritten Welt, wie sie unter Hollywoodstars wie Angelina Jolie oder Popstars wie Madonna derzeit in Mode sind. Er jedoch versuche die Welt so zu gestalten, dass die Eltern ihre Kinder behalten könnten.
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