Doppelmoral bei Siemens: Konzern arbeitete Jahre mit Anti-Korruptionsorganisation zusammen
Hamburg (ots)
Der von Bestechungsvorwürfen erschütterte Siemens-Konzern hat über Jahre mit der Anti-Korruptionsorganisation Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) zusammengearbeitet. "Der Fall Siemens war für mich eine Riesenenttäuschung", sagt der deutsche Gründer der Organisation, Peter Eigen, der ZEIT. "Siemens hat seit Jahren eng mit uns zusammengearbeitet."
EITI setzt sich dafür ein, dass Zahlungen für Rohstoffe an Entwicklungsländer auch zur Bekämpfung der Armut eingesetzt werden und nicht in den Taschen der Machthaber landen. Zwar sei EITI gewarnt worden, "das sei alles nur window dressing", sagt Eigen über die Zusammenarbeit mit Siemens. "Am Ende wurde unser Vertrauen missbraucht."
Auf dem kommenden G8-Gipfel in Heiligendamm wird EITI im Entwurf der Abschlusserklärung ausdrücklich erwähnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Initiative gegenüber anderen Regierungschefs immer wieder erwähnt, sagt Eigen, der auch Gründer der Antikorruptionsorganisation Transparency International ist.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 22 vom 24. Mai 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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