"Rhetorik in die Schule! Jugend debattiert": Mit einem einzigartigen Pilotprojekt will die Gemeinnützige Hertie-Stiftung die Sprachkultur fördern
Frankfurt (ots)
Unter der Schirmherrschaft und in Anwesenheit des hessischen Landtagspräsidenten, Klaus Peter Möller, und der hessischen Kultusministerin, Karin Wolff, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung heute das auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt "Rhetorik in die Schule! Jugend debattiert" der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Stiftung will einen Beitrag zur Förderung der Sprachkultur, zur Einübung in die Demokratie und zur Vorbereitung auf das Berufsleben in der Informationsgesellschaft leisten. Das Modellprojekt "Rhetorik in die Schule! Jugend debattiert" wendet sich an 16- bis 19-jährige Schülerinnen und Schüler sowie an Lehrkräfte Frankfurter Schulen. Die Stiftung stellt den Schulen professionelle Rhetorik-Trainer zur Verfügung. In einem Debattierwettbewerb sind Preise im Wert von 25.000 DM zu gewinnen.
Dreitägige, kostenlose Rhetorik-Seminare mit professionellen Trainern vermitteln den Schülern zunächst die Fähigkeit, den eigenen Standpunkt in Rede und Gegenrede zu entwickeln und öffentlich zu vertreten. Im Anschluss daran lädt die Stiftung alle 16- bis 19-jährigen Frankfurter Schülerinnen und Schüler zu einem Debattier-Wettbewerb ein: Jeweils vier Teilnehmer erörtern eine aktuelle politische Streitfrage vor Juroren. Beurteilt wird nach inhaltlichen und formalen Kriterien: Wie glaubwürdig ist die Argumentation? Setzt sich der Redner mit dem gegnerischen Standpunkt auseinander? Gewichtet er die Sachargumente? Hält er sich an Redezeit und Thema? Argumentiert er verständlich, klar, plausibel, schlüssig? Die Vorrunden zum Wettbewerb werden Ende Mai 2001 an Frankfurter Schulen ausgerichtet, das Finale findet am 11. Juni statt. Den Siegern winken Geldbeträge, Rhetorik-Einzeltrainings und Reisen nach Berlin. Auch die Schulen der Gewinner werden belohnt: zwischen 2.000 und 5.000 DM erhalten sie für eigene Rhetorik-Projekte. Ein Besuch der Rhetorik-Seminare ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb.
Um die Verankerung der Rhetorik in der Schule voranzubringen, hat die Stiftung Lehrkräfte und Referendare in das Projekt einbezogen. In Kooperation mit dem Hessischen Landesinstitut für Pädagogik (HeLP) wird ihnen im März 2001 eine kostenlose, als dienstliche Veranstaltung anerkannte Rhetorik-Fortbildung angeboten, die helfen soll, mit den Schülern im Unterricht gezielt auf den Wettbewerb hinzuarbeiten.
Mit ihrer Schirmherrschaft wollen der Landtagspräsident und die Kultusministerin die Bedeutung der Rhetorik als Bindeglied zwischen politischer und schulischer Bildung unterstreichen: "Die Debatte ist ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil des demokratischen Systems", sagte Klaus Peter Möller heute anlässlich der Vorstellung des Projektes im Frankfurter Museum für Kommunikation. "Debattiert wird überall dort, wo Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Meinungen einen gemeinsamen Weg suchen". Karin Wolff unterstrich, dass Sprachkompetenz für die Jugendlichen eine Schlüsselqualifikation in Schule, Hochschule, Ausbildung und Beruf darstellt: "Vor diesem Hintergrund leistet das Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung wertvolle Pionierarbeit - auch über die Landesgrenzen hinaus." "Rhetorische Fähigkeiten fallen nicht vom Himmel", meinte der für Projektarbeit zuständige Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Roland Kaehlbrandt. "Im Unterschied zu vielen anderen Ländern verzichten wir Deutschen darauf, unsere Debattierfähigkeit auszubilden, insbesondere in der Schule. Das will die Stiftung ändern helfen."
Nähere Informationen zur Teilnahme an den Rhetorik-Seminaren und dem Wettbewerb erhalten interessierte Schüler und Lehrkräfte von Ralf Langhammer, Projektleiter "Jugend debattiert" der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung unter 069 - 665 62 445 oder per Mail: Jugend-debattiert@ghst.de. Anlässlich des Projektstarts hat die Stiftung ein Gutachten und eine Dokumentation "Rhetorik in Schule und Hochschule" publiziert. Beide Schriften können unter der genannten Telefonnummer bzw. Mailadresse angefordert werden.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung arbeitet in den Schwerpunkten Erziehung/Bildung und Soziales, Neurowissenschaften/multiple Sklerose und Europäische Integration. In ihrem Schwerpunkt Erziehung/Bildung will die Stiftung durch Iniitierung und Förderung von Modellprojekten Impulse geben. Ziel ist es, benachteiligte Schüler und Schulformen zu unterstützen und Beiträge zur Erneuerung und Qualitätssteigerung des deutschen Schulwesens zu leisten.
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