CSU-Landesgruppe
Hofbauer/ Zöller: Weinkultur verteidigen
Berlin (ots)
Zur gestrigen Ausschussberatung des von der EU-Kommission vorgelegten Vorschlages zur Reform der EU-Weinmarktordnung erklären der agrarpolitische Sprecher, Klaus Hofbauer, und das Mitglied der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Wolfgang Zöller:
Wir begrüßen das klare Votum der Parlamentarier, der Bundesregierung den Auftrag zu erteilen, gegen die vollkommen unzureichenden Vorschläge der Kommission im Ministerrat anzugehen; wenn nötig auch mit einem Parlamentsvorbehalt. Wir unterstützen die bisherige Verhandlungslinie von Bundesminister Seehofer und die Forderungen des Deutschen Weinbauverbandes, die den Entwurf von Kommissarin Fischer-Boel ebenfalls abgelehnt haben.
Es ist ein ausführlicher Diskussionsprozess über Inhalte und Ziele der Reform erforderlich, um die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Weinerzeugung auf den internationalen Märkten zu sichern. Vor allem für unsere deutschen Weinbaugebiete hätten die Vorschläge der Kommission verheerende Auswirkungen. Die beklagten Überschüsse und damit erforderliche teure Destillationsmaßnahmen werden jedoch in den südlichen Mitgliedsländern der EU produziert. Diese Situation muss zuallererst von der Kommission aufgegriffen werden und sich dann auch in den Reformvorschlägen wiederfinden. Die Probleme liegen in Südeuropa und müssen auch dort gelöst werden. Sie dürfen nicht auf dem Rücken der deutschen Winzer ausgetragen werden.
Wir kritisieren, dass die Reformvorschläge nicht geeignet sind, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Weine international zu verbessern, sondern diese sogar schwächen. Insbesondere das Verbot von traditionellen önologischen Verfahren der Weinherstellung, die zum Teil bereits seit Jahrhunderten angewendet werden, stellt eine Gefahr für die bäuerliche Weinkultur und schützenswerte Kulturlandschaften wie den Steillagenweinbau dar. Beim Weinimport aus den USA in die EU bleiben jedoch genau jene Weinbereitungsverfahren erlaubt, die in der EU verboten werden sollen. Das zeigt anschaulich, wie unausgegoren die Vorschläge der EU sind. Es bleibt unverständlich, warum Kommissarin Fischer-Boel auf industrielle Massenproduktion nach dem Stil riesiger Weinkellereien setzt und damit die gewachsenen Strukturen in Europa völlig außer Acht lässt.
Europäische Verbraucher, Winzer und Weinkenner schätzen gerade die Vielfalt und Individualität der europäischen Weine und ihrer regionalen Besonderheiten als schützenswertes Gut. Wir werden uns daher weiterhin für den Erhalt dieser Kulturgüter stark machen.
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