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Wöhrl: Bundesregierung hätte EU-Klage wegen WestLB verhindern müssen

Berlin (ots)

Zur Klageerhebung der Europäischen Kommission gegen
die Bundesrepublik Deutschland wegen  staatlicher Beihilfen an die
WestLB erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der
CSU-Landesgruppe, Dagmar Wöhrl:
Die Bundesregierung hat es nicht geschafft, die Klage der
Europäischen Kommission wegen der Übertragung von Wohnungsbauvermögen
des Landes Nordrhein-Westfalen auf die WestLB zu verhindern. Der mit
dem Thema Landesbanken und EU-Beihilferecht befasste
Finanzstaatssekretär Caio Koch-Weser verfügt offenbar über zu wenig
Verhandlungsgeschick und Autorität, als dass er die verhärteten
Fronten zwischen der Landesregierung in Düsseldorf und den Brüsseler
Beihilfekontrolleuren hätte aufweichen können.
Es wäre im Interesse Deutschlands gewesen, diese Eskalation zu
verhindern. Wer die stets "gemeinschaftsfreundliche" Rechtssprechung
des Europäischen Gerichtshofes kennt, kann das Ergebnis des
Rechtsstreits voraussehen. Das eigentliche Interesse Deutschlands im
Beihilfenstreit mit der EU ist nicht der Schutz der WestLB, sondern
der Erhalt unseres bewährten Landesbanken- und Sparkassenwesens. Die
Sparkassen, die ihrerseits ohne die Landesbanken nicht existenzfähig
sind, sind für die Kreditversorgung der deutschen mittelständischen
Wirtschaft von essentieller Bedeutung. Der Durchsetzung dieses
wichtigen Ziels wird ein gegen Deutschland ergehendes Gerichtsurteil
in Sachen WestLB schaden. Wäre der WestLB-Streit durch einen
Kompromiss möglichst geräuschlos beigelegt worden, wäre auch eine
vernünftige Lösung des grundsätzlichen Problems, inwieweit die
Gewährträgerhaftung der öffentlichen Hand für Landesbanken und
Sparkassen mit dem EU-Recht vereinbar ist, in greifbare Nähe gerückt.
Leider wurde die Chance dazu vertan.

Rückfragen bitte an:

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Pressestelle
Tel.: 0 30/2 27-5 21 38 /-5 24 27
Fax: 0 30/2 27-5 60 23

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