Kalb: Deutsches Bausparsystem nicht schwächen
Berlin (ots)
Die EU-Kommission hat den Entwurf einer Richtlinie zur Standardisierung von Hypothekenkonditionen vorgelegt. Dazu erklärt der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bartholomäus Kalb:
"Das deutsche Bausparsystem hat sich auch in Krisen bewährt, weil es vom Kapitalmarkt weitgehend unabhängig ist. In einem geschlossenen Spar- und Finanzierungskreislauf schaffen die Bausparer mit ihren Sparbeiträgen die Basis für die Vergabe von Bauspardarlehen. Das Eigenkapital der Bausparer in Form des Bausparguthabens sorgt zusammen mit sorgfältigen Bonitäts- und Beleihungs-prüfungen für einen Risikopuffer - beim Bausparer und bei der Bauspar-gemeinschaft.
Bankkunden sollen Baudarlehen nach dem Willen der EU-Kommission künftig besser vergleichen und leichter zurückzahlen können. Der Vorschlag verpflichtet die Anbieter von Baukrediten, in der Werbung für ihre Produkte keine falschen Hoffnungen zu wecken. Das betrifft sowohl die Chance für ein Darlehen als auch die Hoffnung auf niedrige Zinsen.
Der aktuelle Vorschlag der Kommission enthält auch eine Regelung zur sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung. Bislang haben Darlehen in Deutschland meist eine lange Zinsbindung von 10, 20 oder 30 Jahren. Die lange Zinsbindung gibt Planungssicherheit und hat sich als stabilisierend erwiesen. Wollen Kunden ihren Kredit vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit zurückzahlen, wird meist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig.
Die EU-Kommission wollte ursprünglich diese in Deutschland üblichen Entschädigungen verbieten oder stark reduzieren und damit die lange Zinsbindung aushebeln. Dies wäre kein Gewinn für die Verbraucher und hätte das deutsche Bausparsystem, das sich bewährt hat, in Frage gestellt. Auch wenn der aktuelle Vorschlag moderater ausgefallen ist, müssen wir weiterhin darauf achten, dass das deutsche Bausparsystem nicht geschwächt wird."
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