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Glos: Vertriebene verdienen politische Solidarität

Berlin (ots)

Zum bevorstehenden Pfingsttreffen der
Sudetendeutschen Landsmannschaft in Augsburg erklärt der Vorsitzende
der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Michael Glos:
Die Vertriebenen und Flüchtlinge verdienen auch Jahrzehnte nach
ihrem erlittenen Schicksalsschlag unsere volle uneingeschränkte
politische Unterstützung. Vertreibung aus der Heimat war und bleibt
Unrecht, egal ob 1945 oder heute. Der Freistaat Bayern hat in
vorbildlicher und nachahmenswerter Weise Millionen von
Sudetendeutschen integriert und sich diese Volksgruppe zum vierten
Stamm in Bayern entwickeln lassen.
Die Heimatvertriebenen haben wesentliches zum Aufbau der
Bundesrepublik Deutschland beigetragen. Ihre größte politische und
moralische Leistung bleibt der Verzicht auf Rache und Vergeltung, wie
sie in der Charta der Heimatvertriebenen von 1950 zum Ausdruck kommt.
Erbärmlich dagegen ist, wie die rot-grüne Bundesregierung die
Heimatvertriebenen behandelt oder gar mit Missachtung bestraft. Dabei
ist es gerade im Prozess der EU-Osterweiterung notwendig, dass die
Bundesrepublik Deutschland deutsche Interessen und die berechtigten
Anliegen der Vertrieben unterstützt und durchsetzt.
Es geht nicht darum, Schuld gegeneinander aufzurechnen. Klar aber
ist, Vertreibung der deutschen Heimatvertriebenen aus ihren
angestammten Gebieten war Unrecht und ist durch nichts - auch im
Nachhinein - zu rechtfertigen. Bei den EU-Beitrittsverhandlungen muss
darauf gedrungen werden, dass sich deutsche Bürger z. B. in
Tschechien oder Polen niederlassen können und auch ungehindert
Wohneigentum, Grund und Boden erwerben können. Die Benesh-Dekrete
können und dürfen keinen Bestand haben, das ist unvereinbar mit dem
europäischen Rechtsbewusstsein. Aber Rot-Grün ignoriert dies alles
und drückt die Heimatvertriebenen in die revanchistische Ecke ewig
Gestriger.
So notwendig und richtig die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter
ist, so erforderlich ist die Anerkennung des Leids deutscher Opfer.
So wurde Kriegsheimkehrern aus dem Beitrittsgebiet Gerechtigkeit
ebenso versagt, wie SED-Opfern. Die Forderung nach Entschädigung auch
für deutsche Zwangsarbeiter wird abgelehnt. Die Mittel für die
Kulturarbeit der Vertriebenen und ihrer Verbände wurden von Rot-Grün
massiv zusammengestrichen. Ostdeutsche Kultur und Traditionspflege
sollen aus dem Bild Deutschlands verschwinden. Das ist nicht
hinnehmbar.
Die CSU war, ist und bleibt der Interessenvertreter der
Vertriebenen und Flüchtlinge. Diese Menschen haben auch Jahrzehnte
nach dem Ende des 2. Weltkrieges den ungeschmälerten Anspruch auf
unsere Solidarität. Wir stemmen uns allen Bestrebungen entgegen,
diese Kulturkreise aus dem öffentlichen Leben verschwinden zu lassen.
Im Zuge der EU-Osterweiterung sind die Vertriebenen intensiver in die
Konsultation über eine Weiterentwicklung und Vertiefung der
bilateralen Beziehungen mit den betroffen Staaten einzubeziehen. Das
gilt für die Sudetendeutschen im Hinblick auf Tschechien genauso wie
hinsichtlich der vertriebenen Schlesier bezüglich Polen.

Rückfragen bitte an:

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Pressestelle
Tel.: 030/227-52138/52427
Fax: 030/227-56023
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