BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
BDU-Experten machen sich für ein ganzheitliches Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen stark
Bonn (ots)
Grundlage für Transparenz, Ursachenforschung und Verbesserung / Alle Beteiligten müssen in der Prozesskette zusammengeführt werden
Die Einführung eines ganzheitlichen Qualitätsmanagementsystems nach international anerkannten Normen kann einen wichtigen Beitrag zur Lösung der prekären Situation im deutschen Gesundheitswesen leisten. Diese Ansicht vertraten Experten des Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. gestern bei einem Pressegespräch in Bonn. Bisher eingeführte einzelne Qualitätssicherungselemente seien bei weitem nicht ausreichend. Die Anwendung dieser bereits in Betrieben und Dienstleistungsunternehmen eingeführten und anerkannten Regelwerken, wie zum Beispiel der International Organization for Standardization (ISO) oder der European Foundation for Quality Management (EFQM), würde endlich die einzelnen Prozesse im Wirkungsgefüge des Gesundheitswesens transparent machen. Dies sei die dringend benötigte Grundlage, um bei den beteiligten Parteien intensive Ursachenforschung betreiben und darauf basierend Verbesserungseffekte nutzen zu können. Erst dann sei der Weg wirklich frei, um völlig unnötige und kostentreibende Mehrfachuntersuchungen oder Therapien zu vermeiden, so Prof. Dr. Bernd Ebel, Professor für Produktionswirtschaft, Logistik und Qualitätsmanagement an der FH Bonn-Rhein-Sieg und Mitglied der BDU-Fachgruppe Qualitätsmanagementberatung.
"Das Qualitätsmanagement muss aber als einheitliches System bei allen Beteiligten - Krankenhäusern, Ärzten, Krankenkassen und Apotheken - eingeführt werden und alle relevanten Prozesse im Zusammenspiel abdecken. Sonst führen wir die momentane Klientelwirtschaft weiter", bemerkte der Vorsitzende der BDU-Fachgruppe Qualitätsmanagementberatung Klaus J. Bechler. In der Prozesskette müssten beispielsweise Qualitätsziele, Definition von Qualität im Gesundheitswesen, Zielgröße der Kosten, Kunden-/Patientenzufriedenheit, Messbarkeit oder Offenlegung und Transparenz enthalten sein. Die Verantwortlichen dürften vor dieser Komplexität nicht zurückschrecken und auf halbem Weg stehen bleiben.
"Vor allem darf Qualitätsmanagement nicht von der Politik instrumentalisiert werden und zur einseitigen Interessenvertretung verkommen", gab BDU-Ehrenpräsident Malte W. Wilkes zu bedenken. Wertefreie Rahmenbedingungen, losgelöst von der kurzatmigen Tagespolitik, seien gefragt. Bislang interessierten sich die beteiligten Parteien nicht wirklich für eine Lösung. Jüngste Äußerungen von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, der Wahlkampf habe bereits begonnen und eine durchgreifende Gesundheitsreform erst nach der Wahl zu erwarten, seien angesichts der festgefahrenen Situation ein nicht zu akzeptierender Rückzug aus der Verantwortung.
Eine besondere Rolle im komplexen Zusammenspiel im Gesundheitswesen käme den Krankenhäusern und den dortigen Chefärzten zu, äußerte Prof. Ebel. "Sie sind der Schlüssel für eine gesteigerte Effizienz, Transparenz und Kostenreduzierung in den Krankenhäusern."
Im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sind zur Zeit rund 16.000 Unternehmensberater und Personalberater organisiert, die sich auf über 520 Management-, IT- und Personalberatungsfirmen verteilen. Die Mitgliedsunternehmen erzielten 2000 einen Gesamtumsatz von ca. sechs Milliarden DM (1999: 5,3 Milliarden DM). Der Marktanteil konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut werden und liegt inzwischen bei 25 Prozent.
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