terre des hommes Deutschland e. V.
Hungersnot im Süden Afrikas
"Die letzten Reserven sind verbraucht"
/ Interview mit Ulrich Tietze, terre des hommes-Koordinator für das
südliche Afrika
Osnabrück (ots)
Die Hungersnot im Süden Afrikas erreicht in diesen Tagen ihren Höhepunkt. Das erklärte Ulrich Tietze, Koordinator des Kinderhilfswerkes terre des hommes im südlichen Afrika. "Jetzt beginnt die Regenzeit und damit die Zeit der Aussaat. Das heißt, dass die Kleinbauern jetzt gerade ihre letzten Reserven an Getreide für die neue Anpflanzung verwendet haben und in weiten Teilen der Region nun buchstäblich nichts mehr haben", sagte Tietze. Nach Schätzungen des UN-Welternährungsprogramms sind rund 14,5 Millionen Menschen im südlichen Afrika dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Besonders die Kinder leiden unter den Auswirkungen der Krise, so Tietze: "Die Familien müssen sparen, wo es nur eben geht, und alle Familienmitglieder müssen versuchen, etwas zum Einkommen beizutragen. Die Kinder können also nicht mehr zur Schule gehen, es steht kein Geld mehr für Medikamente zur Verfügung, Kinder werden in die Städte geschickt, weil die Familie im Dorf sie nicht mehr ernähren kann."
Neben der schweren Dürre in diesem Jahr seien auch andere Ursachen für die Krise verantwortlich: "Früher gab es eine staatliche Vorratshaltung von Nahrungsmitteln. Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds haben in den letzten Jahren großen Druck auf die Regierungen ausgeübt, die teure Lagerhaltung zu privatisieren, andererseits haben korrupte Politiker die Erlöse dieser Privatisierung eingesteckt und keine Alternativen aufgebaut."
Ein weiterer wesentlicher Faktor sei AIDS: Allein in Zimbabwe sind 2,3 Millionen Menschen vom HI-Virus infiziert. "Die Infizierten sind meistens die Ernährer oder die starken Mitglieder der Familien. Ihre Lebenskraft wäre für die Bewältigung der Hungerkrise dringend notwendig", so der terre des hommes-Mitarbeiter.
Ulrich Tietze organisiert derzeit für terre des hommes die Nothilfe für ca. 15.000 Kinder im Süden von Zimbabwe: "Wir versorgen die Kinder in Grundschulen und Kindergärten mit einer vitaminreichen Zusatznahrung, die ihnen das Überleben garantiert." Außerdem unterstützt terre des hommes Not leidende Familien, damit sie ihre Kinder wieder selbst versorgen können.
Spendenkonto terre des hommes: Konto 700 800 700, Volksbank Osnabrück, BLZ 265 900 25, Stichwort: "Afrika-Krise"
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Das Interview mit Ulrich Tietze sowie weitere Informationen finden Sie unter www.tdh.de
Rückfragen: Renate Giesler, Tel. 05 41/71 01-193; Mail: r.giesler@tdh.de
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