Global Micro Initiative e.V.

Hilfe die ankommt
Bewegende Eindrücke in Indonesiens Slums

15.02.2019 – 09:05

Dennis Franz, Fördermitglied der gemeinnützigen Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. aus Hösbach, war in den Slums von Indonesien unterwegs, um Teilnehmer von Hilfsprojekten auf Bali und Lombok zu besuchen. Silvia Schüßler, Vorstandsmitglied von GMI, unterhielt sich nach seiner Rückkehr mit ihm über seine Eindrücke und Erlebnisse.

Als Fördermitglied unterstützt du GMI schon seit ein paar Jahren. Wie bist du zu GMI gekommen?

Ich bin mit Tobias Schüßler, dem Gründer von GMI, schon seit unserer Schulzeit befreundet. So kenne ich GMI schon länger. Besonders der Ansatz "Hilfe zur Selbsthilfe" hat mich fasziniert. Ich finde es super, dass GMI nicht einfach Spenden verteilt, sondern den Menschen mit Mikrokrediten und Beratungen oder mit geförderten Ausbildungen hilft, und das wollte ich gerne unterstützen. Deshalb bin ich Fördermitglied geworden.

Du bist auf eigene Kosten nach Indonesien gereist und hast dort Gegenden besucht, die für Armut und Not bekannt sind. Was hat dich dazu bewogen, was war deine Motivation und was waren deine Erwartungen?

Ich wollte mir schon länger selbst ein Bild von den Menschen und ihren Lebensumständen machen, über die ich bisher in den Berichten von GMI gelesen hatte. Außerdem wollte ich mehr über die Arbeit der Partnerorganisationen vor Ort erfahren. Deshalb überlegte ich nicht lange, als ich die Gelegenheit bekam, mit Tobias nach Indonesien zu fliegen. Da die Menschen, denen GMI hilft, in Slums leben, hatte ich mich darauf eingestellt, eher Armut zu sehen als teure Touristenzentren.

Zusammen mit dem Vorstandssitzenden Tobias Schüßler besuchtest du von GMI geförderte Kleinunternehmer auf Bali und Lombok. Was war dein Eindruck von diesen Menschen und ihren Kleinunternehmen?

Die Menschen leben in schier unvorstellbaren Verhältnissen, teilweise direkt neben der oberirdischen Kanalisation, manche in kleinen, oft fensterlosen Räumen. Gleichzeitig ist die Lebensfreude der Menschen erstaunlich. Sie akzeptieren einerseits ihre Situation und versuchen das Beste daraus zu machen. Andererseits haben sie eine unerschöpfliche Energie, sich mithilfe der Mikrokredite selbst etwas aufzubauen. Es war bewegend zu sehen, wie stolz sie uns ihre erreichten Fortschritte und ihre Produkte zeigten oder uns die Maßnahmen erklärten, durch die sie ihr Einkommen zum Teil verdoppeln konnten.

Gibt es ein Erlebnis, das dich besonders bewegt/berührt hat während deines Besuchs?

Auf der Insel Bali ging mir vor allem die Situation von Ekta und ihren Kindern sehr nahe. Durch die Zubereitung von Fisch-Bällchen und -Stäbchen und die Arbeit für einen Lieferservice hat sie ein durchschnittliches Einkommen von 6 - 12 EUR täglich. Ekta lebt mit ihren drei Kindern in einem kleinen ca. 20 qm großen Raum. Bei unserer Ankunft lud sie uns wie selbstverständlich in ihr Zuhause ein. Außer der auf dem Boden liegenden Matratze als Schlafplatz und Wohnraum zugleich, waren ein Fernseher und Musikboxen der wertvollste Besitz in dem mit vier Personen gut ausgefüllten Raum. Mit ihren beiden Jobs möchte sie die Schulbildung ihrer Kinder finanzieren.

Auf der Insel Lombok war für mich die Situation im Dorf Sapit und der Besuch bei Sopian bewegend und erschreckend zugleich. Sopian, der unter mehreren körperlichen Handicaps leidet, kann durch die Arbeit von Gema Alam und GMI seinen Lebensunterhalt inzwischen mit dem Rösten und Verkauf von Kaffee verdienen. Stolz zeigte er uns auch den Prozess des Röstens der Kaffeebohnen. Es hat mich tief beeindruckt, dass Leuten, wie ihm, durch Mikrokredite und die Beratungen eine solche Perspektive gegeben werden kann.

Was ist dein Fazit deiner Indonesien-Reise?

Die Begegnungen und Erlebnisse mit den Menschen waren jeden Cent wert. Gerade das Verhältnis zwischen unserem Wohlstand und unseren Problemen im Vergleich zu denen dieser Menschen zeigte mir, wie dankbar ich über meine Lebenssituation sein sollte.

Vor diesem Hintergrund wuchs in mir die Motivation GMI in Zukunft noch mehr zu unterstützen, um den Menschen vor Ort ein besseres Leben ermöglichen zu können.

Vielen Dank für das Gespräch!

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